Immer mehr Besitzer wollen ihre Haustiere nicht mehr haben. Hauptursache laut Centa Hirsch vom Tierschutzverein: 'Die meisten Halter informieren sich zu wenig, bevor sie sich ein Tier anschaffen und sind dann völlig überfordert.' In der Serie 'Unsere Haustiere' schildert die AZ, wie die kleinen Lieblinge artgerecht gehalten werden. Heute stellen wir den Hund vor. Kempten/Altusried-Krugzell (kk). Er ist eines der ältesten Haustiere: Seit knapp 4000 Jahren begleitet der Hund den Menschen. Durch sein feines Gehör und seinen Geruchssinn ist er seit jeher ein nützlicher Helfer bei der Jagd. Durch gezielte Auswahl wurde er für bestimmte Aufgaben gezüchtet, wie Wach-, Jagd- oder Begleithund. Wer sich heutzutage einen Hund anschaffen will, muss darauf achten, welche Rasse zu seinen Wohn- und Lebensverhältnissen passt. 'Entscheidend sind Größe und Charakter', sagt Hundetrainer Sepp Mayer aus Krugzell. Wer etwa viel joggt oder mit dem Rad fährt, braucht einen sportlichen Hund wie den Husky oder Dobermann. Zu Familien mit Kindern passen ruhige Hunde, wie der Labrador oder Golden Retriever. Das beste Alter für die Übernahme eines Welpen ist die neunte bis zwölfte Lebenswoche. 'Wer sich einen erwachsenen Hund kaufen will, soll zuallererst im Tierheim vorbei schauen', empfiehlt Mayer. In der Regel sind diese Hunde wegen ihrer Vergangenheit verängstigt - fassen aber schnell Vertrauen zu Besitzern, die gut mit ihnen umgehen. Hunde sind sehr soziale Wesen, die möglichst häufig mit Artgenossen spielen sollen.
Um die soziale Sicherheit zu festigen, sagt der Hundetrainer, braucht der Hund klare Rangverhältnisse. Darum muss er einige Grundbegriffe des Gehorsams lernen und befolgen. Dazu gehören die Kommandos 'Sitz', 'Platz', 'Aus', 'Bleib' oder 'Bei Fuß'. 'Um seinen Hund richtig zu erziehen, muss man ihn hauptsächlich loben', betont Mayer. Wichtig ist zudem, immer gleiche Wörter für ein Kommando zu benutzen. Das Herrchen muss seinen Vierbeiner 'auch korrigieren, aber niemals bestrafen'. Bello und Waldi brauchen zudem genügend Auslauf. Der Bedarf richtet sich nach Alter, Größe, Rasse und Gesundheitszustand. 'Täglich braucht ein Hund mindestens drei Mal Auslauf. Und er soll sich 30 Minuten richtig austoben können', sagt Mayer. Beim Spielen auf der Wiese soll man seinen Hund unbedingt beschäftigen, damit er Aufgaben hat. Zur Grundausstattung gehören:Fress- und Trinknapf Halsband oder Brustgeschirr und Leine Bürste oder Kamm Spielsachen, wie Ball oder Spielknochen Schlafplatz mit Decke oder Hundekorb Darüber hinaus brauchen Hunde eine ausgewogene Ernährung:Fertigfutter mit allen nötigen Nährstoffenständig frisches Wasser Gekochtes Gemüse und rohes Obst Hundekuchen als Belohnungshappen'Leckereien sollen aber nicht das Lob ersetzen', sagt der Hundetrainer. Grundsätzlich nicht auf den Speiseplan gehören Süßigkeiten, fettige Wurst, stark gewürzte Speisen, Tischreste, Fische mit Gräten oder Milch. Als Knochen nur Büffelhautknochen verwenden, sonst kann sich der Vierbeiner verletzen. Gefüttert wird am besten zwei bis drei Mal am Tag, nach 20 Minuten soll das Essen aber wieder aus dem Napf genommen werden. Jeder Hund, sagt Mayer, muss mindestens ein Mal im Jahr vom Tierarzt geimpft, untersucht und entwurmt werden. In die Badewanne sollte Bello nur in Ausnahmefällen.