Buchloer 'König Ludwig Hütte' verdient ihren Namen. Von Katja Egli Buchloe Der Name der 'König Ludwig Hütte' an der Münchener Straße in Buchloe kommt nicht von ungefähr: Denn in der Holzhütte mit Gartenbetrieb gibt es nicht nur das dunkle 'Königsbier' aus Kaltenberg, sondern es weihte sie auch einer der letzten Nachfahren von König Ludwig I., Prinz Luitpold von Bayern, im September 1987 selbst mit ein.
'Rappelvoll war es hier', erinnert sich Willi Schmitt, Mitbesitzer des Holzhauses. Für den Prinzen war ein Tisch reserviert. Aus Platznot setzten sich allerdings auch andere Gäste mit an die 'königliche Tafel'. 'Die wussten gar nicht, wen sie vor sich hatten und waren richtig überrascht', erzählt Schmitt. Denn Prinz Luitpold habe wie 'ein ganz normaler Mensch' gewirkt. Auch später noch ist er laut Schmitt 'ab und zu mit seiner Familie' in die Buchloer Hütte gekommen.
Der 1951 geborene Luitpold ist ein Nachkomme des Bayerischen Königs Ludwig I (1786 bis 1868). Als Enkel von Prinz Franz, einem Bruder des Kronprinzen Rupprecht, gehört Prinz Luitpold der königlichen Linie der Wittelsbacher an. Neben dieser gibt es heute nur noch den adalbertinischen Familienzweig, dessen bekanntester Vertreter der Sohn von Prinz Konstantin, Leopold oder 'Poldi', sich als Autorennfahrer hervorgetan hat. Seit 1976 leitet Prinz Luitpold die Schlossbrauerei in Kaltenberg, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts im Familienbesitz ist.
Uriges Ambiente
In der Buchloer 'König Ludwig Hütte' schenkt der heutige Wirt Udo Küppers nach wie vor Kaltenberger Biere vom Fass aus. 'Abgesehen vom Bier passt der Name auch zum urigen Jagdhütten-Ambiente', meinen die Eigentümer Willi Schmitt und Petra Feichtner.
Insgesamt 700 Kubikmeter Holz stecken ab Oberkante Keller in der Hütte. Mit der Gaststätte verwirklichte Schmitt sich einen Jugendtraum. Denn er selbst 'war früher oft auf Hütten'. Das Schöne daran sei, 'dass in solcher Umgebung Jung und Alt einfach gemeinsam an einem Tisch sitzen.' Einen solchen Ort, 'der nie aus der Mode kommt', wollte der Wirt in Buchloe schaffen. 'In der Anfangszeit führte nur ein Feldweg zur Hütte, manchmal mussten wir die Autos der Gäste am Abend sogar aus dem Matsch schieben', erinnert sich Schmitt schmunzelnd.
Drinnen steht ein Kachelofen, an dem sich, wenn es vor dem rustikalen Holzhaus zu kalt wird, 'vor allem die Mädchen gerne wärmen', lacht Küppers. Etwa vier Jahre nach der Eröffnung pachtete der 46-Jährige die Gaststätte. Und Draußen zwitschern die Spatzen in den Bäumen und nach Süden schweift der Blick ins Grüne. 'Man fühlt sich hier beinahe wie auf einer richtigen Jagdhütte', sagt ein Gast, während er seine Brotzeit sichtlich genießt.