St. Coloman in neuem Glanz Sanierungsarbeiten in der Wallfahrtskirche beendet Schwangau (wil). Die Sanierungsarbeiten zur Sicherung der Gewölbedecke in der Schwangauer Wallfahrtskirche St. Coloman sind abgeschlossen. Die wertvollen spätgotischen Heiligen-figuren sind aus der Obhut des Restaurators zurückgekehrt, das große Putzen hat mittlerweile begonnen. Am 'Wurmfeiertag' am Samstag können die Gläubigen sich von der Renovierung ein Bild machen.
Die Messe am Gelöbnistag der Gemeinde, dem 'Wurmfeiertag', kann wie seit bald 200 Jahren wieder bei dem Heiligen gefeiert werden, der als Beschützer des Viehs und Not-helfer des Bauernstandes gilt: Der heilige Coloman. In der einfachen, direkten Ausdrucksweise der alten Zeit scheute man sich nicht, einen Festtag nach dem 'Wurm' zu benennen. Gemeint ist der Engerling, der große Schäden in der ganzen Gemeinde anrichtete und zur Plage in einer Zeit der Armut wurde.
Nach den 'Franzosenkriegen' zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Gegend ausgeblutet. Zudem wüteten Naturkatastrophen, es gab Dauerregen, Missernten und Stürme. Etwa im Jahre 1830 gelobte die Pfarrgemeinde, den 26. Mai künftig als Feiertag zu begehen\'um von Gott 'Befreiung von diesem Unheil zu erhalten', wie es in der Schwangauer Chronik heißt.
Damals führte der Bittgang von Waltenhofen nach Brunnen, über St. Coloman nach Hohenschwangau, von dort nach Horn und zurück nach Waltenhofen. Pfarrer Karl Borromäus Dürr rief den Brauch ins Leben, wie er überhaupt versuchte, das religiöse Leben in der Pfarrei wieder zu beleben. In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts, als Dürr der Pfarrherr war, blühte überall in Bayern das kirchliche Leben wieder auf. König Ludwig I. suchte die Folgen der Säkularisation zu mildern und ließ auch Wallfahrten und Bittgänge wieder zu.
i In diesem Jahr ist der Bittgang auf Samstag, den 25. Mai, vorverlegt und startet um 8.30 von der Pfarrkirche aus. Um 9 Uhr beginnt der Gottesdienst in St. Coloman.