"So schlimm hat es uns schon lange nicht mehr erwischt", kommentiert Monika Bügler die derzeitige Situation des Zirkus "Saltomortale". Der älteste Familienzirkus Europas leidet seit Wochen unter dem hartnäckigen Winter und ist gezwungen, auf dem Gelände an der Buronstraße am Rande von Kaufbeuren mit Sack und Pack zu verharren. "Die Stützen unseres Zeltes sind am Boden völlig festgefroren", erklärt Bügler. Baue man diese jetzt ab, würden die Masten beschädigt und ein Schaden von mehreren tausend Euro verursacht werden. "Deshalb müssen wir warten, bis Eis und Schnee endlich weg sind", erklärt Bügler.
Das Zeltdach selbst haben die Zirkusmitarbeiter bereits kurz nach der letzten "Weihnachtsvorstellung" Anfang Januar zusammengepackt. Seitdem sitzen die 17 Mitarbeiter von "Saltomortale" in ihren Wohnwagen an der Buronstraße und warten auf Tauwetter. "So viel Schnee wie in den letzten sechs Wochen haben wir in den letzten zehn Jahren nicht gesehen", meint Hannelore Bügler, Seiltänzerin und Tochter der Zirkusdirektorin. Auch eine so lange Pause hätte der Wanderzirkus noch nie eingelegt. "Normalerweise geben wir nach unserem Weihnachtsprogramm bis Ende Januar keine Vorstellungen", erläutert Monika Bügler. In dieser Zeit würden beispielsweise Reparaturen erledigt werden. "Ab Februar läuft der Betrieb dann wieder", so die Zirkusdirektorin.