Bereits zum 20. Mal findet heuer anlässlich des Tänzelfestes ein historisches Lagerleben in der Altstadt statt. Und zum runden Geburtstag hat sich Lagerleben-Chef Uli Wiedemann einige Neuerungen einfallen lassen. Dazu gehören eine bessere Übersicht im Programmheft, neue Lager, mehr Attraktionen für Kinder, strengere Regeln, um mittelalterliches Flair zu erzeugen, und Auszeichnungen für acht treue Lagerbetreiber, die seit Anfang an dabei sind.
Im Vorfeld des historischen Spektakels mussten alle Lagerbetreiber Pläne beim Tänzelfestverein einreichen. Ab Freitagnachmittag wird nun heuer streng kontrolliert, ob sich auch wirklich alle an die Vorgaben halten. Mängel können bis zum Samstag beseitigt werden. Wer dann immer noch nicht einsichtig war, wird für die nächsten zwei Jahre vom Lagerleben ausgeschlossen, erläutert Wiedemann.
Damit will der Tänzelfestverein einige schwarze Schafe auf Linie bringen, die in den vergangenen Jahren immer wieder negativ auffielen, weil sie mehr auf Umsatz als auf stilechte Lager bedacht waren. Zudem appelliert der Verein an die Besucher, möglichst in passender Kleidung in die Altstadt zu kommen, und so auch zu Mitwirkenden des Festes zu werden. Die Vereine haben sich wieder Einiges einfallen lassen, damit dieses gelingt.
So schaffte sich etwa die Feuerwehr einen riesigen Badezuber an, in dem ermattete Lagerleben-Besucher "Wellness im großen Fass mit heißem Nass" geboten bekommen. Neu dabei sind die Gäste aus der Partnerstadt Ferrara mit einem eigenen Lager in der Ludwigstraße. Dort lassen sich erstmals auch die Kaiser-Max-Trommler nieder.
In der Ledergasse (Lager am Platzl) präsentieren sich erstmals die Rontartschiere aus Memmingen - eine Söldnergruppe aus dem 30-jährigen Krieg. Ebenfalls neu dabei sind die Kolpingfamilie im "Wandergesellenlager" in der Pfarrgasse sowie die Freien Wähler im Lager der "Freien Wilden" am Hafenmarkt. Dort gibt es zudem ein Barbierlager, wo sich Besucher "nach mittelalterlichem Vorbild" einen Haarschnitt oder eine Rasur verpassen lassen können.
Auf die Kinder wartet das historische Puppentheater "Der kleine Spielmann" am Fünfknopfturm. Zudem bieten das Luthrische Gsindl (Ludwigstraße) jeweils von 19 bis 20 Uhr Tänze für Kinder sowie die Burgspiele Kemnat am frühen Abend Puppentheater für die Kleinen an. Während des ganzen Abends dürfen sie zudem am Hafenmarkt "Vogel schießen". Spiele werden auch im Martinslager in der Pfarrgasse angeboten.
Das komplette Programm des Lagerlebens findet sich im Tänzelfestheft, das in öffentlichen Einrichtungen, Geschäften und Lokalen in der Stadt ausliegt. Das historische Lagerleben wird am Freitag, 17. Juli, um 19 Uhr und am Samstag, 18. Juli, um 18 Uhr jeweils vor dem Rathaus eröffnet. Ende ist an beiden Tagen um 1 Uhr.