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Artikel: Zum Einkaufsmarkt am südlichen Ortsrand gibts einen Alternativplan

27. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
hermann ernst

Vorschlag Vollsortimenter könnte in ehemaligen Gasthof ziehen - Erst im Bauausschuss beraten

Von Silvia Reich-Recla |WaltenhofenAm südlichen Ortseingang von Waltenhofen soll ein Edeka-Markt gebaut werden. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben zu, das Bebauungsplanverfahren läuft. Jetzt allerdings kommt eine zweite Variante ins Spiel, nämlich am nördlichen Ortseingang, hinter der Aral-Tankstelle: Der ehemalige "Gasthof Goldener Adler" soll so umgebaut werden, dass im Erdgeschoss ein Lebensmittelmarkt mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche Platz findet, so der Vorschlag der Besitzer des Gebäudes. Öffentlich im Gemeinderat diskutiert wurde das Thema allerdings noch nicht.

"Es gibt noch keine offizielle Bauvoranfrage," sagte Rathauschef Eckhard Harscher auf Anfrage der AZ. Allerdings seien ihm die Pläne schon seit Wochen bekannt. Er habe die Gemeinderäte auch darüber informiert. Jedoch sei das Gremium "fest entschlossen, den Plan fortzuführen, im Süden des Ortes einen Einkaufsmarkt zu errichten".

Gebäude soll erhalten bleiben

Warum kommt der Vorschlag, im ehemaligen Gasthof einen Lebensmittelmarkt einzubauen denn so spät? "Das liegt an den neuen Besitzverhältnissen," sagen Herbert und Johann Diebolder, denen das Gebäude samt umliegender Grundstücke erst vor einigen Monaten von ihrer Mutter überschrieben wurde. Die frühere Besitzerin hatte Anfragen der Gemeinde immer wieder abgewiesen.

Die neuen Besitzer wollen aber in das alte, Ortsbild prägende Gebäude investieren, es auf Dauer erhalten.

Ihre Idee ist, für den möglichen Supermarkt den hinteren, nördlichen Teil des 65 Meter langen, ehemaligen Bauernhofs mit Gastwirtschaft neu zu bauen, jedoch im gleichen Stil. Der Lebensmittelmarkt ist im Erdgeschoss vorgesehen. Die Zufahrt soll von Westen (alte B 19) erfolgen, die Parkplätze nördlich an den lang gezogenen Bau angrenzen. Die Mietwohnungen im südlichen Teil des Hauses wären von der Baumaßnahme nicht betroffen.

Johann Diebolder: "Durch den Einbau eines Supermarktes ergäbe sich für uns die Möglichkeit einer Teilfinanzierung der Sanierung des sehr großen Gebäudes." Zudem sei die Integration eines Supermarkts in ein schon bestehendes Gebäude eine "umweltfreundliche Alternative zu einem Bau auf der grünen Wiese", betont Herbert Diebolder.

Auch die benachbarte Tankstelle ist in Familienbesitz und soll in das Konzept integriert werden. Aral wird sich jedoch - wie berichtet - aus Waltenhofen zurückziehen.

Um den Formalien gerecht zu werden, wollen die Diebolder-Brüder nun eine Bauvoranfrage mit ihrem Konzept an die Gemeinde richten. Darüber soll - so Bürgermeister Eckhard Harscher - voraussichtlich in der Bauausschusssitzung am 13. Oktober beraten werden.

Mitspracherecht für Bürger

Beim Bau des Supermarktes hat zwar die Gemeinde die Planungshoheit, aber auch die Bürger haben ein Mitspracherecht: Ab Mitte Oktober liegen die Pläne für den Markt am südlichen Ortsrand öffentlich im Rathaus aus. Dazu kann jeder seine Stellungnahme abgeben.