OberstdorfMit einem festlichen Konzert in der katholischen Pfarrkirche ist der 16. Oberstdorfer Musiksommer zu Ende gegangen. Sabine Metzger zog mit Festivalgründer Professor Peter Buck und Festivalleiterin Rosalinde Brandner-Buck eine erste Bilanz nach 21 Veranstaltungstagen.
Herr Buck, was waren aus Ihrer Sicht die Höhepunkte des Musiksommers?
Peter Buck: Es war wieder ein höchst erfolgreicher Musiksommer mit 40 hochkarätigen Konzerten. Da ist es schwer, Höhepunkte zu nennen. Etwas ganz Besonderes war bestimmt das Brass-Konzert in der Erdinger Arena.
Und wie sieht es mit den Besucherzahlen aus?
Rosalinde Brandner-Buck: Die endgültigen Zahlen liegen noch nicht vor. Aber wir können von 6700 bis 7000 Konzertbesuchern ausgehen. Das sind gute Zahlen. Wir hatten vor zwei Jahren einen Einbruch, was aber wohl an der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Situation lag. Im letzten Jahr ging es mit den Zahlen schon wieder aufwärts.

Die Technikeinrichter in Kempten
Die Technikeinrichter in Kempten
Wobei es bei den Besucherzahlen ja auch starke Schwankungen gibt.
Rosalinde Brandner-Buck: Das ist richtig. Ausverkauft waren zum Beispiel die Bergkonzerte oder das Literaturkonzert mit Christian Quadflieg. Eine Veranstaltung, die unsere Erwartungen nicht erfüllt hat, war das Konzert mit dem Süddeutschen Kammerchor in Oberstdorf. Das lag wohl daran, dass an diesem Abend das Dorffest aufgebaut wurde. Das Dorffest werden wir bei den Planungen künftig berücksichtigen.
Und wie liefen die Meisterkurse?
Peter Buck: Wir hatten in diesem Jahr 13 Meisterkurse, 22 Dozenten und Korrepetitoren und 170 Teilnehmer. Es wurde Hervorragendes in diesen Kursen erarbeitet. Was natürlich auch daran lag, dass die Meisterschüler ein enormes Können mitbrachten. Die Meisterkurse sind ja schließlich keine Zauberfabrik. Sie genießen einen weltweit sehr guten Ruf. Deshalb rechnen wir auch mit einer weiteren Steigerung bei den Teilnehmerzahlen in den nächsten Jahren.
Wird es Neuerungen geben für den Musiksommer im nächsten Jahr?
Peter Buck: Wir wollen die Neuerungen aus diesem Jahr, also die Brass-Akademie und das Sommercamp der Stuttgarter Musikhochschule, fortsetzen. Natürlich werden wir an unserem Konzept, die musikalische Entwicklung junger, talentierter Künstler aus aller Welt zu fördern und ihnen hier in Oberstdorf ein Podium zu bieten, festhalten. Das ist ein Konzept, das auch finanziellen Mut erfordert. Dass es sich bewährt, zeigt sich schon allein an der künstlerischen Entwicklung der Geigerin Kathy Kang, die mit 17 Jahren bereits in den großen europäischen Konzertsälen zu hören ist. Kathy wurde jahrelang vom Oberstdorfer Musiksommer gefördert.
EInen Bericht über das Konzert von Kathy Kang und dem Detmolder Kammerorchester lesen Sie heute auf der Seite Kultur.