Ernährungs-Beraterinnen: In Familien wird immer weniger Wert auf vollwertiges Essen gelegt Oberallgäu/Kempten (sir). In vielen Familien wird immer weniger Wert auf gesunde Ernährung gelegt. Zu diesem Schluss kamen die Mitglieder des Koordinierungskreises für Ernährungsberatung bei ihrem jüngsten Treffen. Auf Initiative der Ernährungsberaterinnen vom Landratsamt treffen sich seit dem Jahr 2000 zweimal jährlich Vertreter von Verbänden, Krankenkassen, Vereinen und der Volkshochschule, um Informationen und Ideen rund um die gesunde Ernährung auszutauschen. Beim Treffen am Amt für Landwirtschaft in Kempten berichtete eine Kinderkrankenschwester davon, dass die geringe Kenntnis von jungen Müttern in puncto gesunder Säuglingsernährung auffallend ist. Eine Hauswirtschaftsmeisterin hat den Eindruck, dass gesunde Ernährung in den Familien immer weniger Gewicht beikommt. Und eine Diätassistentin beklagt, dass, anders als beispielsweise in der Schweiz, die Ärzte wenig Interesse an einer Zusammenarbeit mit Ernährungsberatern haben. Dabei könnten die Ärzte, nicht nur bei Diabetes, eine Beratung verordnen. Sie ist zudem der Meinung, dass jedes Krankenhaus gut mit Diätassistentinnen ausgestattet sein sollte. Denn diese könnten vor Ort bei den Patienten wertvolle Dienste leisten.
Kurse in den Schulen Weil Fachvorträge und Seminare meist nur von wirklich Interessierten wahrgenommen werden, haben sich die staatlichen Ernährungsberaterinnen schon vor einigen Jahren in die Schulen und Kindergärten aufgemacht. Bis Anfang 2001 war staatliche Ernährungsberatung Pflichtaufgabe am Amt für Landwirtschaft. Erst mit der Einrichtung des Verbraucherschutzministeriums haben die Ernährungsfachfrauen einen anderen Dienstherren bekommen. Sie sind nun dem Landratsamt unterstellt. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, so Rosa-Maria Naderer eine von drei Ernährungsberaterinnen am Landratsamt Multiplikatoren wie Lehrer zu schulen, Ernährungserziehung in Kindergärten und Schulen anzubieten und die Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten zu suchen. So arbeiten die Fachfrauen mit den Krankenkassen zusammen, die seit vielen Jahren auch auf ernährungsspezifische Themen spezialisiert sind. Zusammenarbeit gibt es auch mit dem Bauernverband (BBV). Zwei Ernährungsfachfrauen sind im Oberallgäu für den BBV im Einsatz. Dazu kommen viele freiberufliche Ernährungsberaterinnen. Im Landratsamt ist eine Referentenliste für die Ernährungsberatung zusammengestellt worden. Ernährungstipps gibt es auch auf der Internetseite www. oberallgaeu. org