Krugzell/Kempten (ell). - Carina, Andreas, Claudia und Manuela sind sich einig: 'Voll gut drauf' ist er, der Mann, von dem frühere Generationen nur als dem 'Heiligen Vater' zu sprechen wagten. Den vier Krugzeller Ministranten fehlt aber keineswegs der Respekt vor dem Oberhaupt der katholischen Kirche, wenn sie in ihren Worten von ihm sprechen. Im Gegenteil: Sie freuen sich 'total' darauf, Papst Benedikt XVI. auf dem Gelände der Neuen Messe in München zu begegnen. Aus den meisten katholischen Pfarrgemeinden im Oberallgäu starten am Sonntag, 10. September, in den frühen Morgenstunden ein bis zwei Busse voll mit Gläubigen, die mit voraussichtlich 250 000 bis 300 000 anderen einen feierlichen Gottesdienst mit dem Papst erleben wollen. Andreas Schilling und seine Cousine Claudia, beide 15 Jahre alt, haben Benedikt XVI. erst vor kurzem beim Ministrantentag in Rom gesehen: 'In zwei Metern Entfernung fuhr er an uns vorbei', ist Andreas noch immer tief beeindruckt.
Was den jungen Gläubigen an der Persönlichkeit des bayerischen Papstes besonders gefällt, ist dessen unkomplizierter Umgang mit der Jugend: 'Seine Sprache ist nicht so hochgestochen, wir haben uns richtig angesprochen gefühlt, er ging auf uns ein', finden Andreas und Claudia. Auch die 'Festival-Atmosphäre' auf dem Petersplatz haben die beiden genossen: 'Alle haben getobt und geschrien, den Papst richtig gefeiert', sprechen die Krugzeller Jugendlichen von einer 'Supererfahrung'. Die hoffen sie nun mit ihren Geschwistern Manuela (11) und Carina (13) auch in München zu erleben. 'Wir erwarten eine begeisternde Rede und Worte vom Papst, die man nicht vergisst', fasst das Quartett seine Wünsche an das Kirchenoberhaupt zusammen. Dass Benedikt XVI. hörbar aus Bayern stammt, macht ihn den jungen Allgäuern besonders sympathisch: 'Er wirkt wie eine Art Kumpel.'Die vier Jugendlichen nehmen ihren Glauben sehr ernst - und wenn's dabei fröhlich und lautstark zugeht, ist das für sie kein Widerspruch: 'Das gute Feeling der Jungen etwa beim Weltjugendtag zeigt, dass die Kirche nicht mehr so alt ist, wie sie oft dargestellt wird', findet Carina. Und Claudia ergänzt: 'Wenn die Menschen begeistert sind, bewegt sich etwas. Und die Kirche braucht junge Leute, die etwas bewegen.'Den Weltjugendtag im letzten Jahr in Köln verpasst hat Alexander Hempel (18) aus Kempten - und freut sich jetzt umso mehr darauf, den 'direkten Stellvertreter Gottes auf Erden' in München zu sehen. Ein ganz besondere Erlebnis für den Ministranten außerdem: mit so vielen anderen Menschen zusammen 'Christ zu sein, den Glauben zu leben und zu feiern.'