Ostrava/Marktoberdorf | bb | Die Zitterpartie um die Werks-Erweiterung beiAGCO/Fendtbleibt für Marktoberdorf vermutlich noch einige Wochen bestehen. Auch auf der Jahrespressekonferenz desTraktoren-Herstellersim tschechischen Ostrava gab es zu dieser Frage kaum Neues zu erfahren. Nur so viel: Laut Peter J. Paffen, Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing beiFendt,soll eine Entscheidung noch im dritten Quartal dieses Jahres fallen, also bis spätestens Ende September (siehe auch überregionale Wirtschaft).
Wie berichtet, läuft es bei Fendt wie geschmiert. Das Unternehmen kann gar nicht so viele Traktoren und Vario-Getriebe bauen, wie die Kunden wünschen. Die Kapazitätsgrenze von Fendt ist heuer mit geplanten 15500 Traktoren voll erreicht. Um überhaupt nachzukommen, sei kürzlich 45,5 Stunden pro Woche gearbeitet worden, die letzten zwei Wochen sogar mit 51 Stunden. Mit dieser kurzfristigen Mehrarbeit musste Fendt auch Produktionsverzögerungen ausgleichen, die durch Engpässe bei der Zulieferung entstanden waren, wie Hermann Merschroth, Sprecher der AGCO/Fendt-Geschäftsleitung, in Ostrava erklärte.
Der US-amerikanische Mutter-Konzern AGCO hat 2007 insgesamt 37 Millionen Euro in die Standorte Marktoberdorf und Asbach-Bäumenheim (Donau-Ries) investiert - schwerpunktmäßig um die Absatzzahlen der Traktoren steigern zu können. "Die Investitionsplanungen für das laufende Jahr sind auf ähnlich hohem Niveau angelegt", so Merschroth. Derzeit werde im Rahmen des sogenannten Projektes Fendt Ahead2 die Erweiterung der Produktionskapazität auf 20000 Traktoren jährlich bis 2012 vorbereitet.
"Im Moment ist alles auf dem Prüfstand", sagt dazu Paffen. Entscheidend werde sein, welche Lösung am schnellsten Abhilfe bei den Kapazitätsproblemen schafft.
Neben einer Werkserweiterung in Marktoberdorf steht eine zusätzliche Traktor-Fertigung beim Fahrzeugbauer Karmann (Niedersachsen) zur Debatte oder die Auftragsvergabe bestimmter Komponenten und Bauteile an leistungsfähige Partner.

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Die Ostallgäuer Kreisstadt hat ihre Hausaufgaben gemacht und alle Genehmigungen für eine Werkserweiterung erteilt. Sollte Marktoberdorf dennoch nicht den Zuschlag für die Millionen-Investitionen bekommen, "geht ja die Welt hier nicht unter", relativiert Paffen die Diskussion. Selbst wenn andere Standorte das Rennen machen, wird es auch in Marktoberdorf weiteres Wachstum geben - wenn auch nicht so rasant, wie wenn jetzt auf einen Schlag Millionen investiert würden.