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Zigaretten zwischen Chipstüten versteckt

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Zigaretten zwischen Chipstüten versteckt

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    29-Jähriger wollte 15 000 Stangen schmuggeln Von Andrea Kümpfbeck Memmingen/Ancona Ein zigarettenschmuggelnder Lastwagenfahrer aus der Nähe von Memmingen ist den italienischen Zollfahndern im Hafen von Ancona ins Netz gegangen: Der 29-Jährige hatte zwischen einer Ladung Kartoffelchips drei Millionen Zigaretten versteckt. Daheim im Unterallgäu wurde der gelernte Bäcker drei Tage später ein zweites Mal festgenommen, nachdem er aus Italien geflüchtet war. Die Polizei fand bei ihm nicht nur gut versteckte 13 000 Mark, sondern auch einen gestohlenen Lastwagen im Wert von 100 000 Mark.

    In Griechenland hatte der 29-Jährige seinen geleasten Lkw mit tonnenweise Kartoffelchips und 15 000 Stangen Zigaretten vollgeladen, sagt Hans-Peter Schrott, Sprecher der Münchner Zollfahndung. Offensichtlich waren sowohl die Chips als auch die Zigaretten für England bestimmt. 'Dorthin rentiert sich der Schmuggel wirklich', so Schrott, 'da die Tabaksteuer in England im Moment bei fast zehn Mark pro Packung liegt.'

    Die italienischen Zollfahnder nahmen den Unterallgäuer im Hafen von Ancona fest, und beschlagnahmten Lkw und Ladung. Den 29-Jährigen stellten sie laut Schrott unter 'Pseudo-Hausarrest': Er sollte Ancona bis zur endgültigen Abklärung des Falls nicht verlassen. Der 29-Jährige machte sich aber prompt auf den Heimweg ins Allgäu. 'Er hatte die Geschichte nämlich schon einmal mitgemacht', erzählt Schrott: Vor einem Jahr war er den italienischen Behörden mit 25 000 Stangen geschmuggelten Zigaretten ins Netz gegangen. 'Vermutlich glaubte er nicht daran, noch einmal ohne Strafe davonzukommen', meint Schrott. Damals hätten die Italiener zwar den Lkw des 29-Jährigen beschlagnahmt, ihn selber aber laufen lassen.

    Geld im Kruzifix versteckt

    Daheim ­ in einem kleinen Ort bei Memmingen ­ wartete drei Tage später bereits die Polizei auf den 29-Jährigen. Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Beamten der Zollfahndung München 13 000 Mark, die auf verschiedene Verstecke ­ unter anderem im Sockel eines Kruzifixes ­ verteilt waren. Außerdem stellten die Beamten einen gestohlenen Lastwagen aus England sicher. Wert: rund 100 000 Mark. Und sie fanden heraus, dass der Unterallgäuer seinen Lkw statt mit Diesel mit Heizöl gefahren hatte, sagt Schrott: 'Hochgerechnet 19 000 Liter Heizölverdieselung, das entspricht etwa 14 000 Mark hinterzogener Mineralölsteuer.'

    Jetzt sitzt der 29-Jährige in Memmingen im Gefängnis: Er wurde nämlich zudem per Haftbefehl gesucht. Wegen Urkundenfälschung ­ laut Schrott bei Fahrzeugzulassungen ­ hat er erst einmal eine noch ausstehende sechsmonatige Haftstrafe zu verbüßen.

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