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Zigaretten geschmuggelt: Firma entlässt Mitarbeiter

Friedrichshafen

Zigaretten geschmuggelt: Firma entlässt Mitarbeiter

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    Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen hat acht Mitarbeiter entlassen, weil sie auf dem Werksgelände in Friedrichshafen geschmuggelte Zigaretten verkauft haben. Etwa 40 weitere Beschäftigte wurden abgemahnt. Polnische Fahrer brachten die heiße Ware aus der Ukraine mit, sagt Staatsanwalt Matthias Seitz.

    Wie der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Ravensburg berichtete, sei unter anderem das Telefon eines Polen, der bei ZF angestellt war, überwacht worden. "Insgesamt haben die Untersuchungen von Staatsanwaltschaft und Mitarbeitern des Zolls den Zigarettenschmuggel bestätigt", erklärte Seitz. Fahrer, die für ZF unterwegs waren, hätten die ukrainischen Zigaretten in verplombten Lastwagen bis nach Friedrichshafen transportiert. Als sich herausstellte, dass es sich dabei allein um ein Steuervergehen handelt und nicht etwa andere Delikte wie Betrug oder Urkundenfälschung begangen worden sind, sei die Zuständigkeit an die Fahnder vom Zoll gegangen.

    Nicht viel sagen will Sabine Kukral, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes in Stuttgart. "Die Ermittlungen laufen noch. Genaues werden wir erst öffentlich machen, wenn das Verfahren abgeschlossen ist." Eine Zahl nennt sie aber doch: 484000 nicht versteuerte Zigaretten wurden geschmuggelt und verkauft. Das sind 2420 Stangen, eine Schachtel ist in der Ukraine für ungefähr einen Euro zu haben.

    Mit dem Fall betraut sind laut Kukral jetzt die Kollegen in Freiburg. Die Zollfahnder dort kümmern sich um alles, was mit Verbrauchsteuern zu tun hat. Staatsanwalt Matthias Seitz kann ebenfalls nur wenig sagen dazu sagen, wie viele Zigaretten in welchem Zeitraum geschmuggelt worden sind. "Die Nachricht ist im Oktober 2009 erstmals bei uns eingegangen. Der Schaden, der wegen der Steuerhinterziehung entstanden ist, dürfte unterhalb von 100000 Euro liegen."

    Null Toleranz

    Vom Automobilzulieferer selbst ist zu hören, dass es im Jahr 2009 und noch einmal vor wenigen Wochen entsprechende Untersuchungen gegeben habe. ZF habe eng mit den Ermittlungsbehörden zusammengearbeitet, um unmissverständlich zum Ausdruck zu bringen, dass man null Toleranz habe. "Unser Unternehmen bietet keinerlei Spielraum für kriminelle Handlungen", sagt ein Sprecher des Konzerns. (az)

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