Kempten (pa). - Voll auf den Holzweg eingeschwenkt ist jetzt der Abfallzweckverband Kempten (ZAK). Entsprechend einem Grundsatzbeschluss vom vergangenen Dezember engagiert sich nämlich dessen Energie Gmb H verstärkt bei Planung, Bau und Betrieb von Holzheizwerken in der Region. Mit etlichen Interessenten wird bereits über entsprechende Projekte verhandelt.Über das nötige Know how für diese Technik verfügt die Energie Gmb H, da sie bei der Müllverbrennung in Kempten auch ein Holzheizwerk zur Gewinnung von Fernwärme und Strom betreibt und an einer holzbefeuerten Anlage zur Nahwärmeversorgung in Sonthofen beteiligt ist. Da die Öl- und Gaspreise drastisch gestiegen sind und der Brennstoff Holz im Allgäu in ausreichender Menge vorhanden ist, liegen entsprechende Projekte derzeit vielerorts im Trend. So plant die Gemeinde Fischen ein Holzheizwerk im Ort, an das rund 45 Objekte angeschlossen werden sollen. Derzeit läuft eine Machbarkeitsstudie. Die Gemeinde, so ZAK-Geschäftsführer Karl-Heinz Lumer, sei daran interessiert, das Vorhaben in einer gemeinsamen gesellschaft mit der Energie Gmb H zu realisieren. Um Unterstützung hat auch die Gemeinde Balderschwang den ZAK gebeten: Dort sollen insbesondere Hotels und Apartments durch ein Holzheizwerk versorgt werden, eine Studie darüber liegt in Kürze vor.
An einer Zusammenarbeit mit dem ZAK 'stark interessiert' ist laut Lumer auch die Gemeinde Durach. Sie möchte eine zentrale Heizungsanlage, an die beispielsweise Schule und Seniorenzentrum angeschlossen sind, auf Holzfeuerung umstellen. Eine Wirtschaftlichkeitsstudie wird derzeit vom ZAK überarbeitet, über die weitere Vorgehensweise entscheidet dann der Gemeinderat. Auch in Scheidegg wird der Bau eines Holzheizwerks untersucht. Bei einer Realisierung, so Lumer, si die Gemeinde am ZAK als Partner in einer gemeinsamen Gmb H interessiert. Beim Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren, dessen Heizung sanierungsbedürftig ist, hat eine Untersuchung ergeben, dass eine Umstellung auf Holzheizung wirtschaftlich möglich wäre. Auch der Anschluss weiterer Einrichtungen wurde geprüft. Über die weitere Vorgehensweise und eine eventuelle Zusammenarbeit mit dem ZAK sollen die zuständigen Gremien demnächst beraten. Saniert werden muss auch die Heizungsanlage des Krankenhauses Sonthofen. Hier prüft die ZAK Energie Gmb H derzeit Alternativen auf Holzbasis. Zusätzlich wird untersucht, ob auch der Anschluss größerer Objekte in der Umgebung wirtschaftlich sinnvoll wäre. Die Ergebnisse der Studie sollen bis Ende Juni vorliegen.