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ZAK bleibt Vorreiter beim Klärschlamm

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ZAK bleibt Vorreiter beim Klärschlamm

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    Kempten (pa). - Dass jeder sich um seinen Dreck alleine kümmert, soll zumindest bei der Klärschlammentsorgung künftig nicht mehr gelten. Deshalb wird der Abfallzweckverband Kempten (ZAK) weiterhin die Vorreiterrolle für ein Gesamtkonzept übernehmen, das möglichst das ganze Verbandsgebiet umfassen soll. Ziel dabei ist die Verbrennung des getrockneten Schlamms - allerdings nicht im Kemptener Müllheizkraftwerk. Derzeit fallen in den elf Kläranlagen des ZAK-Verbandsgebietes - Kempten und die Landkreise Oberallgäu und Lindau - pro Jahr rund 35000 Tonnen Klärschlamm (bei 30 Prozent Trockensubstanz) an. Und die Entsorgung brennt den Verantwortlichen zunehmend auf den Nägeln. Denn die bisher üblichen Verwertungspfade haben keine Zukunft mehr. Einfach auf Deponien abgekippt werden darf der Klärschlamm ab Mitte 2005 nicht mehr. Und die Landwirte sind, aus Sorge um den Absatz ihrer Produkte, immer weniger bereit, den Schlamm auf ihren Feldern auszubringen. Bleibt auf längere Sicht, was auch das bayerische Umweltministerium den Kläranlagen-Betreibern bereits dringend empfohlen hat, die 'thermische Verwertung' übrig. Was nichts anderes heißt als Verbrennung. Also ein Thema für den Abfall-Zweckverband? Nur wenn die Betreiber der Kläranlagen das so wollen, erläuterte jetzt ZAK-Geschäftsführer Karl-Heinz Lumer auf der Verbandsversammlung. Denn Klärschlamm ist 'Abfall zur Verwertung', für dessen Entsorgung die Kläranlagen-Betreiber grundsätzlich selbst zuständig sind. Gleichwohl hatte sich der ZAK, wie berichtet, auf einem 'Klärschlamm-Gipfel' Ende September erboten, Konzepte für eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten. Die sollen jetzt laut einhelligem Beschluss der Verbandsversammlung auch weiter verfolgt werden. Voraussetzung für beide Varianten wäre die Errichtung von etwa drei Trocknungsanlagen, um den Schlamm bis auf 90 Prozent Trockensubstanz zu entwässern. Dann blieben noch etwa 11500 Tonnen übrig, die am preisgünstigsten in Kohlekraftwerken verfeuert werden könnten. Die Kapazitäten dafür, so Lumer, seien vorhanden. Das System funktioniere auch, wenn der Abwasserverband Obere Iller an dem eigenen Weg mit einem Biomasse-Kraftwerk festhalte. Dann würden zwei Trocknungsanlagen für die verbleibenden 8000 Tonnen reichen. Nach Variante 1 würde der ZAK nur die Verwertung des Klärschlamms ab den Trocknungsanlagen übernehmen, nach Variante 2 käme eine Gmb H mit den Betreibern in Betracht.

    Nicht in die Müllverbrennung Um Ängste in der Bevölkerung erst gar nicht aufkommen zu lassen, bat OB Dr. Ulrich Netzer um eine Klarstellung, dass an eine Schlammentsorgung in der Kemptener Müllverbrennung nicht gedacht sei. Das komme schon deshalb nicht in Frage, so der ZAK-Vorsitzende Gebhard Kaiser, weil das viel zu teuer und darum unwirtschaftlich wäre.

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