Zahnschmerzen sind unangenehm. Tauchen sie auf, ist Abhilfe immer schnell erwünscht. Doch einem Kaufbeurer AZ-Leser kamen nicht nur die Schmerzen ungelegen, sondern auch die Tatsache, dass sie am Wochenende auftraten - der zahnärztliche Notdienst sich aber an diesem Tag in Görisried befand. Etliche Kilometer von Kaufbeuren entfernt also. Görisried liegt bekanntlich zwischen Marktoberdorf und Nesselwang. "Warum muss man so weit fahren?", fragt der Leser deshalb.
Die Begründung für den von Fall zu Fall weiten Anfahrtsweg erklärt sich in der Organisation der Zahnärzte. Notdienste gibt es für Wochenende und Feiertage - und für die Nächte gibt es Rufbereitschaften.
Die Organisation der Notdienste obliegt den Zahnärzten selbst - die hiesigen sind zumeist im Bezirk Schwaben in der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayern (KZVB) organisiert. Dort werden die Notdienste schon für ein Jahr im Voraus erstellt und der Öffentlichkeit mitgeteilt, heißt es bei der Bezirksstelle Schwaben der KZVB. So sind die diensthabenden Praxen für die Wochenenden immer in der Allgäuer Zeitung vermerkt.
Praxen in Stadt und Land
Da aber die Bezirke Unterverbände haben, sind in unserer Region die Zahnärzte aus Teilen des Ostallgäus und Kaufbeuren organisatorisch zusammengeschlossen. Zwar könnten die Kaufbeurer Zahnärzte den Notdienst für die Stadt wohl allein aufrechterhalten, doch das gelte nicht für das Umland. Dort müssten sonst einzelne Ärzte sehr oft am Wochenende Notdienst verrichten. Deshalb wechselten sich die Ärzte in Kaufbeuren und im Umland mit dem Notdienst ab, weshalb die Anfahrtswege auch entsprechend weiter ausfallen könnten. (fro)