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Zabel mit Füssener Idee auf dem Trikot

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Zabel mit Füssener Idee auf dem Trikot

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    Zabel mit Füssener Idee auf dem Trikot
    Zabel mit Füssener Idee auf dem Trikot

    Von markus Erdt|FüssenManchmal dauert es seine Zeit, ehe eine Idee reif für die Umsetzung ist. Diese Erfahrung machte jetzt auch Jürg Tiedge. Dass der von ihm erfundene Kampagnen-Slogan 'Bleib sauber' den Dopingskandal im Radsport brauchte, um 'Serienreife' zu erlangen, das hätte der Füssener vor viereinhalb Jahren wohl selbst nicht geglaubt.

    Damals ließ der 55-Jährige eine Eintragung beim Deutschen Patent- und Markenamt vornehmen. Unter der Nummer 302 60 518 ist dort seit dem 12. Dezember 2002 eine Urkunde hinterlegt, die dem geschäftsführenden Vorstand des EV Füssen, in seiner Eigenschaft als Gesellschaftergeschäftsführer der Penalty Sportmarketing GmbH, die Rechte für Kampagnen mit entsprechenden Werbeartikeln in Verbindung mit seinem Slogan sichert.

    300 Euro hat Tiedge damals für die Anmeldung und die Schutzdauer bis 31. Dezember 2012 überwiesen. Doch die Rendite blieb vorerst aus. Trotz der Kontaktaufnahme mit einflussreichen Personen aus verschiedenen Bereichen. Weder Ex-Finanzminister Theo Waigel, der Sportfunktionär Fedor Radmann als Vizepräsident des Organisations-Komitees für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006, noch Franz Beckenbauer oder der damalige Innenminister Otto Schily meldeten trotz persönlicher Anschreiben Interesse an. Besonders enttäuscht war Tiedge von der Absage des Deutschen Sportbundes. 'Bleib sauber' verschwand wieder in einer Schublade in Tiedges Büro.

    Bis zum Spätherbst 2006. Das Hamburger Sportveranstaltungs- und -vermarktungsunternehmen 'Upsolut' rief in Verbindung mit dem Verband Deutscher Radfahrer (BDR) und dem Bund Deutscher Radfahrer eine bundesweite Anti-Doping-Kampagne unter dem Motto 'Bleib sauber - live clean' ins Leben. Und kam damit an Tiedges geschütztem Slogan nicht mehr vorbei. Eine Vereinbarung wurde geschlossen, durch die der Füssener der Firma zunächst für ein Jahr mit der Option bis 2010 die Nutzung gegen eine jährliche Pauschale überlässt. Tiedge: 'Reich wird man nicht, aber es ist ein nettes Zubrot.'

    Viel wichtiger als das Geld ist ihm die Bestätigung seiner Idee. So trugen bereits die Teilnehmer einiger großer Radrennen wie zuletzt der 'Bayernrundfahrt' mit Erik Zabel auf ihrer Startnummer den Slogan. Begleitend werden Produkte wie Schweißbänder oder T-Shirts verkauft. Der Erlös kommt zu 100 Prozent der Förderung des sauberen Radsports zugute.

    Wann genau ihm die Idee kam, die umgangssprachliche Floskel als Marke eintragen zu lassen, das weiß Tiedge nicht mehr. Jedenfalls sei es 'ein kurzer, griffiger und in jeder Beziehung positiv motivierender sowie ansteckender Slogan'. Besser könne man seiner Meinung nach ein Nein nicht ausdrücken, das sich nicht nur auf den Sport beziehe.

    Am liebsten wäre ihm, wenn er die Rechte an dem Slogan verkaufen könnte. 'Ich habe keine Zeit, mich darum zu kümmern', bedauert Tiedge. Dabei hofft er aber, dass er nicht wieder einen Skandal braucht, um seine Marke anzubringen.

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