September bringt mitunter Temperaturen von 25 Grad und mehr Viele Bauernregeln Buchloe (hk).'Durch des Septembers heiteren Blick schaut noch einmal der Mai zurück', lautet ein Dichterwort. Von ungefähr kommt es nicht, dass man den September als 'Wonnemonat des Herbstes' bezeichnet. Denn in den meisten Jahren beschert er uns noch überwiegend sonnige und warme Spätsommertage, die das Thermometer mitunter auf 25 Grad und mehr klettern lassen.
Dass der Herbst ins Land drängt, ist dennoch unverkennbar. Bis Ende September wird der lichte Tag um eine Stunde und 45 Minuten kürzer. Es riecht nach reifen Früchten und frisch gepflügter Erde. Während die Zugvögel in Scharen südwärts ziehen, lassen die Kinder ihre Drachen steigen. Das Laub der Bäume wird allmählich bunt, auf den Wiesen öffnen die Herbstzeitlosen ihre blassen Kelche.
Für den Landwirt hält der September noch ein beträchtliches Maß an Arbeit bereit. Hackfrüchte, Obst und Mais werden geerntet, nicht zuletzt aber bildet die Aussaat einen wichtigen Bestandteil der Feldarbeit.
Seinen Namen hat der September vom lateinischen 'septem' (sieben), weil er im römischen Kalender der siebte Monat war. Unsere Vorfahren hingegen nannten den neunten Monat der heutigen Zeitrechnung 'Herbstmond' oder 'Scheiding'. Offiziell Einzug hält der Herbst heuer am 22. September. Doch trotz der Nachtundtaggleiche bleibt die amtliche Sommerzeit noch in Kraft. Sie endet in diesem Jahr am 29. Oktober.
An altüberlieferten 'Lostagen' und Bauernregeln ist im September kein Mangel. Da heißt es gleich am Monatsanfang: 'Das Wetter am Ägiditag (1. September) den ganzen Monat bleiben mag.' Und: 'Zu Ägidien Regen kommt dem Landmann ungelegen. Willst du Korn im Überfluss, sä\' es zu Ägidius.'
Wichtige Daten im bäuerlichen Kalender sind seit jeher auch der 8. September (Mariä Geburt) 'An Mariä Geburt, fliegen die Schwalben furt' , der 21. September (St. Matthäus) 'Hat Matthäus Apostel schön Wetter im Haus, hält es sicher noch vier Wochen aus' und der 26. September (St. Cyprian), von dem es heißt: 'An Cyprian noch Sonnenschein, zieht der schönste Herbst herein.'
Über den Michaelstag (29. September) schließlich meint der Volksmund: 'Regnet\'s am Michaelistag, folgt ein langer Winter nach. Sind an Michaeli die Vögel noch da, dann ist der Winter noch nicht so nah.'
Eine andere Regel deutet ebenfalls auf die kalte Jahreszeit: 'Viel Eicheln im September, viel Schnee im Dezember.' Ganz besonders hoch soll an Weihnachten der Schnee dann liegen, wenn es im neunten Monat noch donnert. Und auch das gilt bei einem späten Gewitter: 'Wenn der September donnern kann, setzen die Bäume noch Blüten an.'
Für die ersten acht Tage im September sagt der 'Hundertjährige Kalender' in diesem Jahr schönes Wetter voraus. Am 9. September soll es morgens gewittern, während der folgenden drei Tage abwechselnd regnerisch und sonnig sein.
Ebenfalls auf drei Tage verteilt ist der starke Regen, der laut Prognose zur Monatsmitte aufkommt. 'Tagsüber hell, nachts kühl' so lautet die Vorhersage für die Zeitspanne vom 18. bis 25. September.
Ab dem 26. September gibt es abermals feuchtes Wetter, bevor der Monat mit einem klaren Tag Abschied nimmt.