Genauer Unfallhergang unklar Feuer auch in Baisweil Hinterstein/Baisweil (bb/mun). Entweder Herzinfarkt oder Rauchvergiftung: Unter noch nicht geklärten Umständen ist am Samstagabend der Pfarrer des Oberallgäuer Dorfes Hinterstein, Peter Rotheneicher (57), bei einem Zimmerbrand im Pfarrhof ums Leben gekommen. Die Kriminalpolizei konnte gestern noch kein Ergebnis ihrer Ermittlungen vorlegen. In Baisweil (Ostallgäu) entging eine 49-jährige dem Feuertod: Nach einem Wohnungsbrand flüchtete sie auf das Hausdach und wurde von der Feuerwehr gerettet.
Beißender Qualm drang am Samstag gegen 19.45 Uhr aus dem Wohnzimmer des alten Pfarrhofes in Hinterstein bei Hindelang. Entdeckt hatte den Rauch die 23-jährige Nichte des Pfarrers, die übers Wochenende ihren Onkel versorgte, weil die Haushälterin verreist war. Als die Nichte die Zimmertür öffnete, fand sie Peter Rotheneicher in dem verrauchten Zimmer leblos im Sessel sitzend.
Die Feuerwehren aus Hinterstein und Hindelang hatten das Feuer rasch im Griff, konnten dem Pfarrer jedoch nicht mehr helfen. Mitarbeiter der Kemptener Kriminalpolizei, die wenig später in Hinterstein eintrafen, sicherten die Spuren. Die genaue Ursache des Unglücks stand aber gestern noch nicht fest. 'Mein Onkel war ziemlich krank, hatte schon zwei Herzinfarkte und sechs Bypässe', so die Nichte. In den vergangenen Tagen sei es ihm ziemlich schlecht gegangen. Am Samstag hatte Rotheneicher noch die Abendmesse in Oberjoch, das er seelsorgerisch mitbetreute, gehalten. Hinterher fühlte er sich nicht wohl und sei froh gewesen, dass ein Kollege für ihn die Abendandacht in Hinterstein hielt.
Rotheneicher zog sich gegen 19.30 Uhr in sein Wohnzimmer zurück. Was dann geschah, ist bisher ein Rätsel. Entweder hat der Pfarrer einen Herzinfarkt erlitten und dabei möglicherweise eine Kerze umgestoßen. Oder das Feuer hatte sich aus einem anderen Grund entzündet, wodurch der Pfarrer eine Rauchvergiftung erlitt. Der 57-jährige Priester, der aus Simmerberg (Westallgäu) stammt, ist in Hinterstein sehr beliebt gewesen: 'Der war wirklich in Ordnung', meinte ein 19-jährige Feuerwehrmann, der vor zehn Jahren bei Rotheneicher Kommunion-Unterricht hatte und jetzt zum Löschen mit ausrücken musste.
In Baisweil wurde die Feuerwehr am frühen Samstag Morgen zu einem Wohnungsbrand gerufen. Die 49jährige Hausbewohnerin hatte sich auf dem Dach des Hauses in Sicherheit gebracht und wurde von der Feuerwehr geborgen. Ihre Schwester fanden die Floriansjünger schlafend im Erdgeschoss des Hauses und brachten sie in Sicherheit.
In Kaufbeuren-Neugablonz meldeten am späten Freitag Abend Nachbarn Qualm aus einer Mehrfamilienhaus-Wohnung. Essen war auf dem Herd eines Mieters angebrannt. Der Mann schlief tief und fest.