Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Wo einst die Herren von Laubenberg residierten

Allgäu

Wo einst die Herren von Laubenberg residierten

    • |
    • |

    Immenstadt (pm). - Auf Burg Laubenbergerstein - nach Ansicht ihrer 'Besitzer' eine der schönsten und größten Burgruinen im Oberallgäu - bietet der Heimatverein Immenstadt nun wieder bis zum 30. September Führungen an. Dabei erfahren die Besucher viel Wissenswertes über den ehemaligen Baubestand der Burg, ihre Bedeutung, ihre früheren Besitzer und ihren jetzigen Stellenwert als historisches, aber auch touristisch ansprechendes Baudenkmal. Laubenbergerstein wurde zwischen 1150 und 1200 in der Nähe der Ortschaft Stein von den Bischöfen von Augsburg - die damals als Feudalherren über große Teile des Oberallgäus herrschten - erbaut. Dort passiert die Iller eine Engstelle, die sich als Übergang anbot. Über diese Brücke führte die 'Via salina', die Salzstraße, auf der neben vielen anderen Waren auch das wertvolle Handelsgut Salz von Tirol an den Bodensee befördert wurde. Hier erhob der Bischof Zoll und errichtete - um dieses einträgliche Geschäft reibungslos betreiben zu können - zum Schutz der Brücke auf dem nahe liegenden steilen Hügel eine Burg. Die Namen der ersten Dienstmannen sind nicht bekannt. Um 1240 erwarben dann die Herren von Laubenberg die Burg als augsburgisches Lehen und machten sie zum Mittelpunkt ihrer Herrschaft. Zu ihr gehörten beispielsweise die Dörfer Rauhenzell, Stein, Seifen und Oberdorf. Die Stammburg dieses alten Geschlechts, das vormals dem Kloster St.

    Gallen diente, war die Burg Alt-Laubenberg bei Grünenbach im Landkreis Lindau. 1446 erhielten diese Herren die niedere und 1565 die hohe Gerichtsbarkeit. Geschickt verstanden sie es, sich gegen die in unmittelbarer Nähe herrschenden mächtigen Grafen von Montfort-Rothenfels oder das Fürststift Kempten zu behaupten: Sie traten in die Dienste der Habsburger und machten Karriere. So war Kaspar von Laubenberg (+ 1489) herzoglicher Rat und Marschall bei Erzherzog Sigismund von Österreich, und sein Sohn Hans Kaspar von Laubenberg (1450 bis 1522) brachte es bis zum Obersten Feldzeugmeister und Obersten Feldhauptmann der Grafschaft Tirol. Verschiedentlich war er für Kaiser Maximilian I. in schwieriger diplomatischer Mission unterwegs.1559 verlegten die Herren von Laubenberg ihren Wohnsitz in das neu erbaute Schloss Rauhenzell. Die nicht mehr genutzte Burg Laubenbergerstein verfiel allmählich. Die nachmaligen Besitzer verkauften das Burg-areal 1977 an den Heimatverein Immenstadt. Seitdem wird die Ruine unter fachkundiger Leitung und mit großzügiger finanzieller Hilfe der Stadt Immenstadt saniert. i Die Führungen des Heimatvereins Immenstadt auf Burg Laubenbergerstein finden bis zum 30. September jeweils samstags von 13 bis 17 Uhr statt. Treffpunkt: Auf dem Gelände der Burgruine vor dem Eingang zum Rundturm.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden