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Wissenswertes zum Wohlfühlen

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Wissenswertes zum Wohlfühlen

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    Von Bernd Skischally, Buxheim Es duftet nach Tannenzapfen, feuchtem Moos und Pilzen. Insekten schwirren hektisch durch die Luft, aber dennoch macht sich ein Gefühl der Ruhe in einem breit. Der heimische Wald kann wohltuend sein. Dieses Gefühl bekam vermittelt, wer sich zum Familienwaldtag aufgemacht hatte, den das Forstamt Ottobeuren zum 250-jährigen Bestehens der Bayerischen Staatsforstverwaltung im Buxheimer Staatswald veranstaltete. 'Die Menschen müssen wieder einen Bezug zum Wald bekommen', äußerte Landwirtschaftsminister Josef Miller sein besonderes Anliegen an die sehr zahlreich erschienenen Besucher des Familienwaldtages. So nahm Miller dann auch selbst, genau wie der Buxheimer Bürgermeister Werner Birkle, am Waldrundgang teil. Dieser führte die Kinder und Erwachsenen zunächst am Stand des Buxheimer Försters Winfried Schwarz vorbei, der alles rund um den in unseren Wäldern wieder ansässigen Biber erzählte. Besonders beeindruckend war ein in Lebensgröße ausgestopftes Exemplar, denn in freier Wildbahn bekommt fast niemand das scheue und nachtaktive Tier zu Gesicht. Weiter ging es auf einem idyllischem Waldweg und immer wieder warteten auf Holztafeln kleine Rätsel am Wegesrand: Oft galt es eine Baumart zu erraten, aber es gab auch schwierigere Fragen.

    Wer weiß etwa, wie viel Liter Heizöl ein Ster trockenes Buchenholz ersetzt? Es sind nicht weniger als 210 Liter. Beim Förster aus Oberschönegg und Hobbyimker Benedikt Lerchenmüller durften die Waldfreunde an der nächsten Station von frischem Bienenhonig kosten und bekamen Einblicke in die Arbeit eines Imkers. Etwas gefährlicher ging es bei den 'Zapfenpflückern' zu, hier kletterte ein Mitarbeiter des Forstamtes Ottobeuren gut abgesichert eine 33 Meter hohe Fichte hinauf, um frische Zapfen zu pflücken. Die Zapfen werden zur Aufzucht junger Bäume benötigt, wobei diese noch unbeschädigt und frisch vom Baum sein sollten. An einer weiteren Station wurden die Besucher auf die Gefahren von Holzfällarbeiten aufmerksam gemacht und konnten sowohl eine technisch fortgeschrittene Zugmaschine wie ein auf Waldarbeit spezialisiertes Pferd bei der Arbeit bestaunen. Deutlich wurde dabei, dass das Pferd kein Relikt aus der Vergangenheit ist, sondern je nach Geländebeschaffenheit auch heute noch benötigt wird, um Baumstämme aus dem Wald herauszutransportieren. Die letzten beiden Attraktionen des Rundganges waren ganz den Tieren gewidmet. Zur besonderen Freude der Kinder gab es in den Aquarien viele heimische Kleintiere wie Kaulquappen, Frösche, Krebse und Schnecken zu bewundern, die selbstverständlich nach der Veranstaltung wieder in die Weiher des Waldes zurückgebracht wurden. Eine Eule, einen Adler und drei Falken stellte ein Zuchtbetrieb aus Babenhausen zur Verfügung und verschaffte so vielen die erste Begegnung mit diesen seltenen Waldbewohnern. Eine intensive Beschäftigung mit dem Wald ist wohl auch in Zukunft in Buxheim möglich, soll doch - wie Landwirtschaftsminister Miller verkündete - in Buxheim ein weiterer Walderlebnispfad zu den schon bestehenden 124 bayerischen Erlebnispfaden entstehen.

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