Eine Planstelle für einen Wirtschaftsförderer, die Abschaffung des sogenannten Tannheimer Bogens auf der Bahnstrecke Richtung Lindau, eine Fachhochschul-Außenstelle für Memmingen und eine bessere Infrastruktur im Stadtteil Dickenreishausen: Das sind einige der Themen, mit denen sich die im Stadtrat vertretenen Parteien heuer beschäftigen wollen.
In Dickenreishausen müsse die Kanalisation vorangetrieben werden, um ein Baugebiet ausweisen zu können, fordert CSU-Fraktionschef Stefan Gutermann. Dort geht die Einwohnerzahl im Gegensatz zu anderen Stadtteilen zurück. Die CSU tritt zudem für einen Wirtschaftsförderer ein, der den Standort Memmingen weiter stärken soll. Eine solche Kraft müsse mit hohen Kompetenzen ausgestattet werden, so Gutermann.
Auf der CSU-Agenda stehen unter anderem auch die Zukunft des Steinheimer Zehntstadels sowie Anbauten an die BBZ- und die Volkratshofener Mehrzweckhalle. "Das alles wird man nicht gleich realisieren können. Doch wir müssen die Prioritätenliste neu erarbeiten", betont Gutermann
"Die Stadt soll vom Konjunkturpaket des Bundes profitieren", nennt SPD-Fraktionschef Werner Häring als Ziel. Sollte es Mittel aus diesem Topf geben, könne man zusätzliche Schulsanierungen anpacken. Zudem müssten die Weichen für das neue Bad gestellt werden und die SPD wolle sich auch weiter um das Thema Fachhochschule (FH) kümmern. In Härings Augen wäre es eine gute Lösung, wenn eine Filiale der Kemptener FH hier entstehen würde.
Angebote für Jugendliche

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Ein Schwerpunkt der Arbeit sei das Bemühen um einen Wirtschaftsförderer, berichtet Fraktionschef Albert Heuß für die Freien Wähler. Zudem sei es gerade im Memminger Osten wichtig, die Angebote für Jugendliche zu erweitern. Auf der Liste der Freien Wähler stehen auch der Erhalt des Kaminwerks und eine Lösung für den vor sich hin gammelnden Steinheimer Zehntstadel.
Die ÖDP-Fraktion beschäftige sich mit der Bahnelektrifizierung zwischen München und Lindau, so Vorsitzender Dr.Dieter Buchberger. In dem Zusammenhang fordert die Partei, eine Machbarkeitsstudie für eine Trasse Memmingen-Aichstetten zu aktualisieren. Diese Strecke wäre eine Alternative zum sogenannten Tannheimer Bogen (siehe Grafik). Für eine neue Trasse treten auch CRB und FDP ein. Ein weiteres Thema der ÖDP ist das Radwege-Netz. Buchberger will eine "verbesserte Süd-Nord-Achse". Zur Belebung der Innenstadt schlägt er Busse vor, die zwischen Stadtteilen und Zentrum verkehren sollen.
Verbesserungen für Dickenreishausen hat sich auch der Christliche Rathausblock auf die Fahnen geschrieben. Die Situation im Stadtteil bezeichnet Fraktionschef Wolfgang Courage als "großes Dilemma". In Amendingen brauche die Feuerwehr neue Räume, in der Kernstadt habe man sich mit dem schlechten Zustand mancher Wohnblöcke zu beschäftigen.
Die Grünen erneuern ihre Forderung nach einem Jugendtreff im Memminger Osten. Auf Antrag der Partei sei beschlossen worden, hier etwas zu unternehmen, "doch bis heute ist nichts passiert", so Gruppensprecher Herbert Diefenthaler. Zudem fordert er, "endlich Baugebiete mit Passivhäusern" auszuweisen. Die Grünen plädieren auch dafür, dass bedürftige Kinder in Schulen und Kindergärten ein kostenloses Essen bekommen.
Die FDP will sich laut Gruppensprecher Albert Schweiger dafür einsetzen, dass die Stadt Hochschul-Standort wird. Zudem fordern die Freien Demokraten, dass alle Anträge von Stadträten ins Internet gestellt werden. Die Arbeit des Gremiums müsse transparenter werden.