Polka und Märsche' Interview mit Ludwig Sontheim zum Bezirksmusikfest Maierhöfen (ins.) Die Musikkapelle Maierhöfen wird in diesem Jahr 160 Jahre alt. Sie nimmt dies zum Anlass, von 13. bis 16. Juli das 44. Bezirksmusikfest auszurichten. Auftakt sind die Wertungsspiele, sie finden am kommenden Wochenende in der Iberghalle statt. Ein Festakt am Sonntag mit über 300 geladenen Gästen eröffnet offiziell das Blasmusikereignis. Wir sprachen mit Vorsitzendem Ludwig Sontheim über die Pläne der Maierhöfener zum Bezirksmusikfest. Herr Sontheim, bei den letzten beiden Bezirksmusikfesten in Maria-Thann und Lindenberg kamen die Wertungsspiele mit offener Wertung sehr gut an. Warum ist in Maierhöfen die klassische Wertung wieder verdeckt?Ludwig Sontheim: Wir wollten schon wieder eine offene Wertung anbieten, aber es war ein Wunsch der Bezirksvorstandschaft des Allgäu Schwäbischen Musikbundes, wieder eine verdeckte konzertante Wertung abzuhalten. Dem Wunsch haben wir entsprochen. Ich selbst finde auch die offene Wertung spannender, viele Dirigenten sind gleicher Meinung. Deshalb wird die Wertung bei der böhmischen Blasmusik am Sonntag offen sein. Woher stammt die Idee, für böhmisch-mährische Musik Wertungsspiele abzuhalten?Sontheim: Es wird immer wieder kritisiert, dass es Wertungsspiele nur für konzertante Musik gibt. Dabei spielen die meisten Kapellen das ganze Jahr über Polka und Märsche. Deshalb wollen wir ihnen in Maierhöfen eine Plattform bieten. Das gibt es das erste Mal im ASM. Wir haben mit Toni Scholl, Johnny Eckelboom und Stefan Halder drei hochkarätige Juroren gewonnen, die unseren Musikanten Hinweise geben werden, wie sie sich auch in diesem Musikstil verbessern können. Wir veranstalten diese Wertungsspiele komplett in Eigenregie, der ASM trägt sie mit. Welche Stücke werden am Sonntag zu hören sein?Sontheim: Jede Kapelle spielt zwei Polkas und zwei Märsche aus einer vorgegebenen Stückeauswahl.
Wir haben diese Richtlinien selbst festgelegt. Bezirksdirigent Ernst Müller hat uns stark unterstützt bei dieser Sache. Wie haben die Musikkapellen auf dieses Angebot reagiert?Sontheim: Sechs Kapellen sind dabei. Zuerst hatten sich mehr angemeldet. Leider sind ein paar abgesprungen. Der Weiße Sonntag ist ein Problem. Nicht alle kriegen genügend Musikanten zusammen. Aber grundsätzlich ist diese Idee gut angekommen Welche weiteren Schwerpunkte setzt die Musikkapelle Maierhöfen beim Bezirksmusikfest?Sontheim: Wir feiern neben dem 160-jährigen Bestehen der Musikkapelle Maierhöfen auch 35 Jahre Alphornbläser. Deshalb organisieren wir am Samstag ein großes Alphornbläsertreffen. Ansonsten bietet das Programm viel Blasmusik, außerdem was für junge Leute und natürlich als Höhepunkt den Festumzug am Sonntag. 52 Kapellen und 25 Festwagen sind dabei. Ich bin besonders stolz darauf, dass wir innerhalb von 14 Tagen alle Festführer beieinander hatten. 52 Kapellen - das ist eine stattliche Zahl. Sontheim: Das kommt davon, dass wir Maierhöfener an das Oberallgäu angrenzen, ebenso an Württemberg, und somit neben dem Bezirk 7 auch gute Kontakte zu anderen Bezirken haben. Den weitesten Weg nimmt eine Kapelle aus Südtirol auf sich. Sie kommt aus Maria Trens bei Sterzing. Sie sind seit neun Jahren Vorsitzender der Musikkapelle Maierhöfen. Was bedeutet Blasmusik für Sie persönlich?Sontheim: Musik zu machen bedeutet für mich Abwechslung vom Beruf. Es ist schön, mit Freunden gemeinsam ein Hobby zu pflegen. Die Wertungsspiele klassisch beginnen am morgigen Samstag um 9.20 Uhr in der Iberghalle, sie dauern bis etwa 15.30 Uhr. Am Sonntag werden offene Wertungsspiele in böhmisch-mährischer Blasmusik zwischen 14 und 17 Uhr abgehalten.