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Wir sind mit Freude dabei

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    Proben für Schlossfest-Theater begannen ­ In die Zeit des Kurfürsten versetzt Marktoberdorf (sg). In die Ära des Kurfürsten Clemens Wenzeslaus (1739 - 1812) wird Marktoberdorf in der Zeit vom 23. Juni bis 5. Juli zurückversetzt. Denn ganz in der Manier des 18. Jahrhunderts ist das Theaterstück 'Johannisnacht' gehalten, das Monika Schubert für das Schlossfest 2000 schrieb. Zwölfmal wird es im Saal der Musikakademie oder als Freilichtveranstaltung auf dem Schlossberg aufgeführt. Voll 'bajuwarischer Lebenslust' soll auch der Schlossfestmarkt sein, der am 1./2. Juli (Ausweichtermin 8./9. Juli) von der Stadt im Marktoberdorfer Zentrum veranstaltet wird.

    'Johannisnacht ­ ein Stück mit Musik zur Zerstreuung' spielt in jener Zeit, als Kurfürst Clemens Wenzeslaus Ende des 18. Jahrhunderts im Oberdorfer Schloss residierte. Aufgeführt wird es vom Marktoberdorfer Musiktheater-Projekt (ehemals Füssener Musiktheaterprojekt) unter der Leitung von Monika Schubert und Robert Maul, der für den musikalischen Part sorgt. 'Mich freut es, dass ich als Marktoberdorfer Neuling die Gelegenheit bekomme, hier mit Kulturschaffenden zusammenzuarbeiten', sagt Maul, der seit Beginn des Schuljahrs die Städtische Musikschule Marktoberdorf leitet.

    Für das Schlossfest-Theater studiert er mit dem Projektorchester Mendelssohn-Bartholdys Komposition zu Shakespeares 'Sommernachtstraum' von 1826 ein. Romantisch wie die Musik ist auch das Stück angelegt. Man schreibt das Jahr 1799. Der Kurfürst will den Sommer in seiner Residenz zu Oberdorf verbringen und schickt seine Boten voraus. Die Oberdorfer sollen für ihn etwas Erbauliches einstudieren. Nun steht aber gerade die Johannisnacht, die Tag- und Nachgleiche, vor der Tür, ein auch 1799 bedeutendes kultisches Ereignis aus der Keltenzeit.

    Dieses Erbe der Kelten vor allem, aber auch Shakespeares 'Sommernachtstraum' und die 'Walpurgisnacht' aus dem 'Faust' gaben Monika Schubert die Inspiration für das Werk mit historischen Bezügen. Noch heute, so die Autorin und Regisseurin, sei ein archaischer Naturglaube im Allgäu verwurzelt. Und in diesem Glauben gab es einst neben vielen anderen die 'Kapuzengötter', von den Römern 'Genius Cocullatus' übersetzt, aus dem der 'Goggolori' wurde. Und solch ein Wesen spielt ­ wie auch der Puck im Sommernachtstraum ­ eine wichtige Rolle in dem echt Oberdorfer Stück. Ähnlich wie bei Shakespeare wird sich auch in 'Johannisnacht' eine Liebesgeschichte wie ein roter Faden durch die unterschiedlichen Handlungsstränge ziehen, die erst am Schluss zusammenlaufen.

    'Romantisch, erotisch, heiter' soll die Inszenierung werden, für die die Proben schon begonnen haben. Vom ersten Moment habe es beim Ensemble 'Klick' gemacht, erzählt Monika Schubert. 'Wir sind mit großer Freude bei den Vorbereitungen.' Rund 50 Personen zwischen sechs und 75 Jahren agieren auf der Bühne, dazu kommen das Orchester und der Chor (Einstudierung Jürgen Schwarz), sowie die Leute von der Technik. Es wird gepflegter Allgäuer Dialekt gesprochen und höfisches Hochdeutsch, Gereimtes und Ungereimtes.

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