Kemptenl feß lNoch knapp einen Monat dann wissen die bayerischen Hausärzte, ob ihr Aufstand gegen die kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) geglückt ist. Denn bis Ende März haben die Mediziner noch Zeit, ihre kassenärztliche Zulassung zurückzugeben. Genaue Zahlen wie viele diesen Schritt schon getan haben, gibt es nicht. 'Ein bisschen etwas fehlt noch, um die notwendigen 70 Prozent zu erreichen. Aber es haben schon sehr viele abgegeben', wagt Dr. Jakob Berger, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes eine vorsichtige Prognose für das Allgäu und ganz Schwaben.
Für einen Austritt aus der KVB müssen 70 Prozent der Mediziner ihre kassenärztliche Zulassung zurückgeben. Die Ärzte protestieren gegen ihrer Ansicht nach zu geringe Arzthonorare und das drohende Aus der hausärztlichen Versorgung.
Um noch mehr Kollegen zu motivieren, haben sich am vergangenen Donnerstag auf Einladung des Präsidenten des Bayerisches Hausärzteverband, Dr. Wolfgang Hoppenthaller, rund 200 Ärzte aus dem ganzen Allgäu in Kempten getroffen. 'Es ging auch, darum über den eingeschlagenen Weg zu diskutieren und manchen Kollegen die Angst vor dem sehr großen Schritt zu nehmen', sagte Berger. Dass die Situation derzeit nicht einfach ist, bestätigt auch Dr. Wolfgang Locher, Mediziner aus Kempten. 'Aber wir erleben einen großen Zuspruch aus der Bevölkerung', sagt der Mediziner. 'Wir müssen kämpfen', appelliert er. Denn nur wer kämpfe, könne auch Erfolg haben.
Thema bei der Kemptener Diskussion war auch das abgesagte Gespräch zwischen Hoppenthaller und Ministerpräsident Günther Beckstein. Hoppenthaller begründete die Absage mit Äußerungen der CSU in den Medien, wonach die Partei ge keinerlei Handhabe besitze, die Probleme der Ärzte zu lösen.