"So lange es Veteranen gibt, wird es auch einen Veteranentag geben", sagt Anton Landerer. Der 63-jährige Koch ist Vorsitzender des Krieger- und Soldatenvereins in Bolsterlang. Rund 80 Mitglieder zählt die Gruppe. Vier von ihnen haben den zweiten Weltkrieg noch erlebt. Und wenn es keine Veteranen mehr gibt? Landerer schaut ein wenig ratlos. Und sagt dann: "Wir möchten gern die Tradition beibehalten. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man die Feier für die Veteranen abhält, für die Gefallenen und Vermissten."
Heuer wird der Veteranentag am morgigen Sonntag, 24. Oktober, gefeiert. Gegründet wurde der Verein 1951 von 22 Männern der Gemeinde Bolsterlang. Damals hieß er noch "Veteranenverein". Die Umbenennung in "Krieger- und Soldatenverein" erfolgte zur Jahrtausendwende. "Weil sich die Veteranen einer nach dem anderen verabschieden", erklärt der Vorsitzende, "und weil immer mehr junge Soldaten dazugekommen sind." Freilich: Die Mitgliederzahlen gehen - wie in den meisten Orten - zurück. Denn es gibt nicht mehr so viele Jungsoldaten. Etwa 20 Vereinsmitglieder sind jünger als 60. Der Geburtenrückgang macht sich bemerkbar, viele Männer leisten Zivildienst.
Grundsätzlich werde im Dorf ja jeder Soldat angesprochen, erzählt Anton Landerer. So war es auch bei ihm vor 36 Jahren, als der gebürtige Burgberger nach Bolsterlang kam. Er hatte nach der Schule seinen Wehrdienst abgeleistet und trat dem Verein bei. Warum? Für Landerer keine Frage: "Weil ich natürlich wollte, dass der Verein Mitglieder bekommt." Sind auch Frauen im Verein? Landerer nickt: Eine Frau sei von Anfang an dabei: Sie sei bei der "Flak" gewesen. Und seit dem vergangenen Jahr ist Bürgermeisterin Monika Zeller Mitglied - kraft ihres Amtes.
Einziger Vereinszweck ist der Veteranentag. Weitere Aktivitäten gibt es eigentlich nicht, meint Landerer und fügt hinzu: "Hier ist ja jeder in jedem Verein.
" Und so werden auch zum Veteranentag die fünf Vereine eine Fahnenabordnung stellen, vom Patenverein in Fischen kommen ebenfalls einige Abgesandte. Beim Umzug werden neben den Fahnenträgern die Mitglieder mit ihren Angehörigen sowie der Gemeinderat mitmarschieren. Nach Gottesdienst und Mittagessen treffen sich die Mitglieder noch zur Jahresversammlung. Dort muss zum Beispiel der Kassier Rechenschaft ablegen. Denn aus der Vereinskasse werden neben dem alljährlichen Mittagessen auch Kränze für die verstorbenen Mitglieder bezahlt.