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Windkraftanlage von 140 Meter Höhe

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Windkraftanlage von 140 Meter Höhe

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    Bei Ketterschwang geplant ­ Gemeinderat dafür Germaringen/Ketterschwang (oll). Die Anhöhe nördlich von Ketterschwang hat ein Investor aus Kaufering als Standort für eine Windkraftanlage ausgewählt. Der Gemeinderat Germaringen erteilte jetzt bei zwei Gegenstimmen sein Einvernehmen mit einer entsprechenden Bauvoranfrage. Eine endgültige Zustimmung ist dies noch nicht. Die Bevölkerung soll in einer Bürgeranhörung zu Wort kommen.

    Antragsteller der Voranfrage ist Bürgermeister Kaspar Rager zufolge Wolfgang Michalke aus Kaufering, der in Peine/Niedersachsen bereits eine Windkraftanlage betreibt. Stehen soll die bei Ketterschwang geplante Anlage 250 Meter südöstlich der Futtertrocknungs-Anlage.

    Die Gemeinde Germaringen hat in ihrem Flächennutzungsplan keine speziellen Flächen zur Ansiedlung von Windkraftanlagen vorgesehen. Darum könnten rein theoretisch Anlagen dieser Art überall auf Gemeindegebiet errichtet werden, sofern nicht öffentliche Interessen dagegenstehen, so Rager. Aufgrund der in der Region vorherrschenden westlichen Winde sei keiner der Ortsteile Germaringens in Mitleidenschaft gezogen. Auch für den nahezu 1100 Meter nordöstlich gelegenen Weiler Koneberg (Gemeinde Jengen) seien keine Auswirkungen wie Schattenwurf und Windgeräusche zu befürchten, erklärte Dritter Bürgermeister Reinhard Miller, auf dessen Grundstück die Anlage, wenn sie errichtet wird, stehen wird. Die Nabenhöhe bezifferte Rager mit 100, den Rotordurchmesser mit 80 Meter, woraus sich eine Gesamthöhe von 140 Meter ergibt.

    Gerhard Ritzel meinte in der Diskussion, 'an diesem Standort sollte die Anlage niemanden stören'. Die Entscheidung solle jedoch den Ketterschwanger Bürgerinnen und Bürgern überlassen werden.

    Ratsmitglied Josef Kreuzer erkundigte sich nach dem Stand der Ermittlungen bezüglich der Winderwartungen. Dazu antwortete Miller, Michalke stütze sich auf Daten des Wetteramtes Südbayern. Demnach lasse der gewünschte Standort ausreichend Wind erwarten. Bei einer Binnenland-Anlage müsse man hoch bauen, 50 Meter beispielsweise seien nicht sinnvoll. Er selbst stehe alternativer Energie-Gewinnung grundsätzlich positiv gegenüber, sagte Miller.

    Bürgeranhörung

    Der Ketterschwanger Gemeinderat war als Ortssprecher mit Michalke in Kontakt gekommen. Für den Standort, so Miller in der Ratssitzung, sprächen die ausreichenden Abstände zur nächsten Wohnbebauung, die in der Nähe befindliche 20-KV-Leitung, die günstige Straßenanbindung sowie die Höhenlage der eiszeitlichen Seitenmoräne. Erforderlich seien als nächste wichtige Schritte eine Netzverträglichkeitsprüfung durch die Lech-Elektrizitätswerke sowie eine Bürgeranhörung, damit nicht über die Köpfe der Bevölkerung hinweg entschieden werde. Georg Reisach wollte wissen, ob angesichts der Höhe des Bauwerks nicht Probleme mit der Fiegerei zu erwarten seien. Jakob Greif meinte schließlich: 'Meine Begeisterung hält sich sehr in Grenzen.' Mit einer Höhe von insgesamt 140 Metern werde die Anlage alles Andere in der Landschaft überragen. Bürgermeister Rager sagte, die Höhe sei ein wichtiges Argument. Dies sei erst die erste Beratung gewesen. Er selbst sei der Meinung, man sollte dem Antrag positiv gegenüber stehen.

    Wie von Miller nach der Sitzung zu erfahren war, denkt Michalke daran, Geschäftsanteile an einer Betreibergesellschaft auch örtlichen Interessenten anzubieten. Auch bei dem Projekt in Niedersachsen gebe es mehrere Beteiligte. Einen Kostenrahmen kennt Miller nicht. Er könne sich aber vorstellen, dass rund zwei Millionen Mark erforderlich seien.

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