Bereits im vergangenen Jahr war deren Antrag abgelehnt worden. Sedlmair hatte ab September 2009 fest mit einer Zusage gerechnet. Auf Nachfrage heißt es vom Sozialministerium: Es habe aus dem Oberallgäu sieben Anträge gegeben, davon konnten aber nur fünf berücksichtigt werden. Bei der Entscheidung seien allein "sozialräumliche Indikatoren" ausschlaggebend gewesen, erklärt Pressesprecherin Carolin Schumacher. Für die Entscheidung hätten Faktoren wie Arbeitslosen- und Sozialhilfequote, Trennungs- und Scheidungsrate, Anteil Alleinerziehender, Anteil der Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache, Häufigkeit erzieherischer Hilfen und Maßnahmen nach dem Jugendgerichtshilfegesetz den Ausschlag gegeben.
"Wir bedauern natürlich, dass nicht alle Schulen berücksichtigt werden konnten, aber mit einer Abdeckung von 41,8 Prozent stehen die Schulen in Schwaben besser da als in jedem anderen Regierungsbezirk", sagt Schumacher.
Sedlmair hofft nun fürs kommende Schuljahr erneut auf die Unterstützung von Schulverband und Landkreis: Diese bezahlen derzeit aus eigener Tasche eine Schulsozialarbeiterin an der Oberstdorfer Hauptschule. Schließlich hätten die Schüler hier genauso wie Kinder andernorts Probleme, die Lehrer nicht aufarbeiten könnten - angefangen bei familiären Belastungen bis hin zu Mobbing. Die Schulsozialarbeiterin sei für Schüler, Lehrer und Eltern eine Hilfestellung und sorge für ein sehr gutes Schulklima. Die Entscheidung des Ministeriums kann Sedlmair nicht nachvollziehen: "Leidtragende sind die Kinder."