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Wie Wiederkäuer und Eidechsen Menschen vor Borreliose schützen

Zecken

Wie Wiederkäuer und Eidechsen Menschen vor Borreliose schützen

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    Bild Zauneidechse: Radfotosonn von Pixabay. Bild Kuh: ulleo von Pixabay.
    Bild Zauneidechse: Radfotosonn von Pixabay. Bild Kuh: ulleo von Pixabay. Foto: Collage all-in.de

    Zecken können verschiedene Krankheiten übertragen. Die am häufigsten übertragene Krankheit auf den Menschen ist die Lyme-Borreliose. Über Wirtstiere wie etwa Nagetiere (z.B. Mäuse) oder Vögel nehmen die Zecken die Lyme-Borreliose in sich auf. Im nächsten Stadium kann die Zecke die Bakterien dann auf den Menschen übertragen. Während vor allem Mäuse als Reservoir für die Erreger der Borreliose bekannt sind, durchbrechen andere Tiere die Infektionskette und schützen so auch den Menschen vor einer Infektion mit der gefährlichen Krankheit. 

    Wiederkäuer und Eidechsen schützen vor Übertragung

    In einem Interview mit dem Deutschen Jagdverband (DJV)erläutern die Zecken-Experten Dr. Dania Richter und Professor Franz-Rainer Matuschka: "Wir konnten in mehreren Untersuchungen zeigen, dass Zecken ihre gefährliche Fracht nicht an Wiederkäuer weitergeben können." Laut den Experten gilt das sowohl für Nutztiere wie Ziegen, Schafe und Rinder, als auch für Reh-, Rot-, Dam- und Muffelwild. Und das ist noch nicht alles. Saugt eine infizierte Zecke an den Wiederkäuern, sind die Zecken danach nicht mehr ansteckend. Grundsätzlich gelte daher, dass sich in Gebieten mit vielen Wiederkäuern, weniger Zecken infizieren. "Die Wahrscheinlichkeit, dort einer infizierten Zecke zu begegnen, ist geringer." Und auch die von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) zum "Reptil des Jahres 2020" ernannte Zauneidechse schützt den Menschen vor Borreliose. Denn laut DGHT werden "einheimische Zecken, die im Jugendstadium Eidechsenblut gesaugt haben, borreliosefrei." Das heißt, Menschen, die anschließend von einer solchen Zecke gestochen werden, erkranken nicht an diesem bakteriellen Infekt.

    Das ist Borreliose

    Borreliose ist eine Bakterieninfektion, die durch Zeckenstiche übertragen wird. Nach Angaben des Robert-Koch Instituts (RKI) sind in Deutschland je nach Region bis zu 30 Prozent der Zecken mit Borrelien infiziert. Dabei gilt: Nicht jeder Stich einer befallenen Zecke führt automatisch zur Ansteckung. Laut dem RKI kommt es etwa bei jedem hundertsten Stich zu einer Infektion. Weil das Infektionsrisiko mit der "Saug-Zeit" der Zecke steigt, sollten Zecken immer so schnell wie möglich entfernt werden. Borreliose kann verschiedene Organe betreffen, hauptsächlich jedoch die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. Anzeichen einer Infektion sind kreisförmige Hautrötungen um die Stichstelle, brennende Nervenschmerzen, grippeähnliche Symptome oder Gelenkschmerzen. Zwischen dem Zeckenstich und den ersten Krankheitszeichen vergehen mindestens Tage bis mehrere Wochen. Patienten, die im Frühstadium der Lyme-Borreliose mit geeigneten Antibiotika behandelt werden, erholen sich in der Regel rasch und vollständig.

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