Sechs Wehren treten zu gemeinsamer Übung in Hopferau an Hopferau/Ostallgäu (mar). Ausgerechnet bei der Firma Anton Ambros in Hopferau bricht das Feuer aus, einem Holzbaubetrieb mit jeder Menge brennbarem Material auf dem Gelände. In der Schreinerei sind mehrere Verletzte gefangen, teils schon ohnmächtig durch den Qualm - ein dramatisches Szenario hatte die gemeinsame Übung von sechs Feuerwehren, der schnellen Einsatztruppe des Roten Kreuzes und der Notfallseelsorge.
Gerade anderthalb Jahre ist es her, dass sich wenige Kilometer entfernt im Seeger Ortsteil Oberreuten so ein Inferno tatsächlich ereignete: Das Produktionsgebäude einer Holzschnitzerei stand in Flammen. "Das Hauptproblem ist, dass man so viel Wasser braucht", erläutert Füssens Feuerwehrkommandant Heinz Weller. "Das haben die Erfahrungen damals gezeigt." Bei der Hopferauer Holzbaufirma kommt hinzu, dass das Gelände in den vergangenen Jahren immer mehr verbaut wurde. Erst wenige Tage vor der Übung war deshalb ein Einsatzplan erstellt worden. Bei der Übung konnte gleich auch er einem Test unterzogen werden. Gut eine Stunde nachdem der Alarm ausgelöst worden war, zeigten sich Kommandant Weller und Kreisbrandinspektor Helmut Miller einigermaßen zufrieden: Der Einsatzplan hatte funktioniert und auch das Zusammenspiel der sechs Wehren, die mit insgesamt 177 Feuerwehrleuten anrückten, hatte ganz ordentlich geklappt. Allerdings trat auch der eine oder andere Schwachpunkt zu Tage, der in der Nachbesprechung diskutiert wurde: So wusste ein Floriansjünger anscheinend nicht so genau, wohin er den Strahl eigentlich lenken sollte, während andere die Leitung nicht bis zu einem Bach legten, wie es eigentlich vorgesehen gewesen war. Fast drei Kilometer lange Förderleitungen hatten die Wehren zu legen. Unter anderem war die Ach als Quelle für das Löschwasser vorgesehen. Neben der Füssener Feuerwehr mit acht Fahrzeugen und 56 Feuerwehrleuten waren die "Gastgeber" der Hopferauer Wehr mit 52 Leuten und zwei Fahrzeugen am stärksten vertreten. Seeg, Eisenberg, Hopfen und Weißensee schickten jeweils knapp 20 Floriansjüngern und ein bis zwei Fahrzeugen nach Hopferau. Das Rote Kreuz rückte mit 18 Mitarbeitern und drei Fahrzeugen an, die Polizei regelte mit zwei Beamten den Verkehr. Diakon Alfred Hofmann komplettierte als Notfallseelsorger das Feld der Retter. Für ihn war es die erste Übung. "Echte" Einsätze hat er aber bereits absolviert. "Oft brauchen Angehörige von Verunglückten am Unfallort seelsorgerische Unterstützung", weiß Hofmann. "Und auch für die Retter bin ich da. Wenn man zum Beipsiel einen Toten bergen muss - das geht schon an die Nieren."