Sonthofen (ts). - Auf ein Wunder hatten sie gehofft. Da es ausblieb, verließen die Volleyballerinnen des TSV Sonthofen die Stadt Grimma in ähnlichem Zustand wie sie gekommen waren: mit hängenden Schultern, mehrheitlich kränkelnd - angeschlagen. Das 1:3 (25:23, 25:21, 25:18, 25:17) beim Tabellennachbarn HSV Grimma Sachsen hatte die Wirkung eines Magenschwingers. Es schmerzte und versetzte den Zweitliga-Neuling ins Taumeln: Die Serie von zuletzt sechs Siegen in Folgen ist gestoppt, in der Tabelle geht es einen Rang hinunter auf Platz fünf, und die nahe Zukunft sieht nicht rosig aus. Am Wochenende kommt der Tabellenzweite Tu C Braugold Erfurt nach Sonthofen. Ob die Mannschaft nach dieser Partie mit aufrechtem Gang des Siegers die Halle verlässt, hängt vom Genesungsprozess der Spielerinnen ab. 'Es fehlt an Power', diagnostiziert Außenangreiferin Caro Stöwe, an deren Beispiel sich das Problem veranschaulichen lässt. Wegen Grippe fehlte sie eine Woche im Training, ging geschwächt in die Partie gegen Grimma und musste erkennen: 'Die hatten einen hohen Block - und ich eine schlechte Angriffsquote.' Keine TSV-Spielerin hat nach Aussagen von Trainer Christian Wilhelm ihre Normalform erreicht. Und zum Wechseln mangelte es an Möglichkeiten: Elke Zwing, Carissa Kreichauf und Barbara Mang waren wegen gesundheitlicher Probleme nicht einsetzbar.
Die einzigen Auswechslungen nahm Wilhelm im dritten Satz vor, brachte beim Stand von 4:9 Angelika Schenkel für Caro Stöwe und bei 10:16 Sabrina Dölle für Angela Mang - es brachte nichts. 'Das war unsere schlechteste Saisonleistung', sagte der Coach. Mit seiner Anfangssechs - Sandra Späth, Silke Nörenberg, Conny Paul, Stefanie Bell, Caro Stöwe und Angela Mang - startete er in den vierten Satz. Doch eine Wiederholung des 'glücklich gewonnen' ersten Satzes gelang nicht. Dafür sei sein Team in Abwehr und Block zu schwach gewesen, meinte der Trainer. Auf eine Einzelkritik verzichtete er. Stattdessen verwies er auf den Trainingsrückstand seiner Spielerinnen. Und wie stark war nun Grimma? Antwort Carola Stöwe: 'Das ist kein Überteam. Zuhause schlagen wir die.' Rhetorisch scheint der TSV bereits wieder im Vollbesitz seiner Kräfte