Von Benjamin Schwärzler |EllhofenIn Ellhofen formiert sich Widerstand gegen die Pläne der Firma AKS, die dort auf ihrem Gelände eine Anlage zur Aufbereitung von Altholz errichten möchte (wir berichteten). Der Arbeitskreis Bund Naturschutz Ellhofen legt in einem Schreiben an Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph dar, weshalb er die Anlage verhindert haben möchte. "Wir lassen uns von der AKS nicht zur Giftholzdeponie der gesamten Region machen", heißt es darin.
Erich Kimpfler, Jörgen Brauer, Armin Fiebig und Erich Puchta vom Arbeitskreis sehen sich in erster Linie als Bürger von Ellhofen. Und als solche sind sie "bestürzt" über die Pläne der AKS, die jährlich etwa 5000 Tonnen Altholz von Wertstoffhöfen aus der Region auf einer asphaltierten Fläche sortieren, lagern und zu Hackschnitzel verarbeiten möchte. Holz, welches gefährliche Stoffe wie Lacke, Öl und Teer enthält, soll ausgesondert, in Container gepackt und zum ZAK nach Kempten gebracht werden.
Der Arbeitskreis bemängelt, dass die Zahl der Lastwagen, die schon jetzt durch den Ort fahren, dadurch steigen werde. Lärm und Abgase würden zunehmen, ebenso die Gefahr für die rund 20 Kinder, die an der Dorfstraße, der Hauptstraße durch den Ort, wohnen.
Noch viel größer ist allerdings die Sorge um die Umwelt. "Wir fragen uns nach dem Sinn der Dorferneuerung, wenn die Ellhofen umgebende Landschaft und Natur der Zerstörung preisgegeben wird", heißt es in dem Schreiben. Bereits jetzt schon sei die Natur durch den Kiesabbau massiv zerstört. Jede Erweiterung würde das nur verschlimmern.
Bauchschmerzen bereitet den Ellhofenern vor allem das "gefährliche Holz". Wer könne denn wirklich garantieren, dass nicht doch auch giftige Stoffe in den Recycling-Kreislauf kommen? "Klar ist, dass circa 95 Prozent der Hölzer von den Wertstoffhöfen belastet sind", merken sie in ihrem Schreiben an. Auch würden Stäube und Dämpfe des belasteten Holzes ungefiltert in die Luft und so in die Natur gelangen.

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Die Naturschützer haben auch gleich einen Lösungsvorschlag: "Es wäre sinnvoller, die Althölzer gleich beim ZAK in Kempten zu sortieren, weil das meiste Holz aus den Containern zur Weiterverarbeitung untauglich sein wird und dann sowieso beim ZAK zur Verbrennung im Spezialofen landet."
In jedem Fall kündigt Jörgen Brauer schon an: "Wir kämpfen bis zum letzten Tag." Immerhin hat ein solcher Protest in Ellhofen fast schon Tradition: In den letzten 20 Jahren haben Bürger bereits eine geplante Fäkaliendeponie und eine Restmülldeponie auf ihrem Gemeindegebiet verhindert.
Termin: Der Bauantrag der Firma AKS ist Thema in einer Sondersitzung des Gemeinderates Weiler-Simmerberg am heutigen Freitag ab 13.30 Uhr im AKS-Verwaltungsgebäude in Ellhofen.