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Wichtig: Man muss auf die Menschen eingehen

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Wichtig: Man muss auf die Menschen eingehen

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    Memmingen/Unterallgäu(vol). - Mit dem Image des Schlägers haben sie nach wie vor zu kämpfen: Sicherheitsfirmen sind immer dort gefragt, wo\'s brenzlig werden kann. Laut IHK sind in Memmingen und im Unterallgäu elf solcher Firmen zu finden - Tendenz steigend. Doch was macht eigentlich eine Sicherheitsfirma? Der 'Memminger Sicherheitsdienst' sorgt seit zwei Jahren dafür, dass beispielsweise bei Veranstaltungen nichts passiert. 'Das Wichtigste ist, dass man auf Menschen eingehen kann', beschreiben die Mitarbeiter ihre Tätigkeit. Es spiele entgegen dem Klischee keine Rolle, groß oder besonders muskulös zu sein. Dass das bei den Firmenchefs Thomas Jahn, Wolfgang Preiss und Sven Assenheimer dennoch der Fall ist, sei 'reiner Zufall'. Immerhin hätten sie auch Frauen im Team. 'Natürlich kann man zum Beispiel jungen Menschen mit einer eindrucksvollen Erscheinung schon Respekt einflößen', räumt Jahn ein. Wenn sich bei ihnen jemand um einen Job bewerbe, seien aber andere Qualitäten ausschlaggebend: gepflegte Erscheinung und sicheres Auftreten etwa. Ganz wichtig: Sie sollten ruhig bleiben, wenn andere aggressiv werden. 'Außerdem werden Mitarbeiter von den Behörden überprüft', so Preiss. Besonders, wenn sie Waffen tragen dürften. Das sei wichtg, schließlich müssten die Kunden Vertrauen zu den Sicherheitsleuten haben, so die drei einmütig.

    Auch wenn die Hürden nach Jahns Worten noch nicht hoch genug seien, um schwarze Schafe auszusieben. Immerhin decken sie mit Tätigkeiten wie Objektschutz, Veranstaltungen, Schutz von Geld- und Werttransporten sensible Bereiche ab. Eine immer größere Rolle spiele heutzutage auch der Werkschutz. Auf ihrer Referenzenliste stehen unter anderem Konzerte von Bryan Adams und Eros Ramazotti oder die Expo 2000. Aber egal ob großes Konzert oder kleine Faschingsveranstaltung: der Ablauf sei eigentlich immer gleich. Es sei wichtig, erst einmal mit dem Kunden genau abzusprechen, wo die Notausgänge sind, wo sich die Bereiche hinter der Bühne befinden, in denen sich die jeweiligen Künstler aufhalten, so Preiss. Auch wo die Toiletten sind, sei eine wichtige Information. 'Wir sind auch Auskunftsstelle für die Gäste', erklärt der Firmenchef. Wenn man die Informationen dann noch gut gelaunt rüberbringe, könne das viel dazu beitragen, dass eine aggressive Stimmung bei den Gästen überhaupt nicht erst aufkomme. Läuft die Veranstaltung, heißt es für die Sicherheitsleute: beobachten. Denn die meisten brenzligen Situationen ließen sich schon im Vorfeld erkennen und beseitigen, so Jahn. Wenn es dann doch mal handgreiflich werde, dürfe man keine Scheu haben auch dazwischenzugehen, so Assenheimer. Allerdings auch hier mit Köpfchen, mahnt er: 'Wenn sich fünf prügeln gehe ich nicht allein dazwischen.' Das sei aber der Ausnahmefall. Der schönste Abend ist für Preiss einer, an dem er - scheinbar - nichts zu tun hat und alle Gäste wohlbehalten nach der Veranstaltung den Heimweg antreten.

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