Ernüchterung nach Traumjahr 2003: Freibäder begrüßen dieses Jahr nur 485000 statt 715000 Gäste Von Benjamin Schwärzler Westallgä. Mit gemischten Gefühlen blicken die Betreiber der Westallgäuer Spaß- und Freibäder auf den abgelaufenen Sommer zurück. Während das schlechte Wetter den meisten Bädern bei den Besucherzahlen einen deutlichen Einbruch bescherte, konnte das Wangener Freibad Stephanshöhe die Vorgabe aus dem Vorjahr zumindest annähernd erreiche. 'Wir stehen nicht schlecht da', so Betriebsleiter Maik Uliczek. Als einziges Bad im Landkreis Lindau konnte das runderneuerte Aquamarin in Wasserburg sogar mehr Besucher begrüßen.'Es war kein so tolles Jahr', blickt Dietmar Kaiser, Bademeister im Freibad Weiler, auf die abgelaufene Badesaison zurück. Sein Bad war diesen Sommer an 99 Tagen geöffnet, wovon es 26-mal geregnet hat. 'Vor allem die Familien haben jeden schönen Tag und jeden Sonnenstrahl genutzt', hat Kaiser festgestellt. Insgesamt fanden 17600 Besucher den Weg in das Freibad nach Weiler. Diese Zahl ist jedoch kein Vergleich zum 'Bombenjahr 2003' (Kaiser), in dem er über 34000 Schwimmer in der Marktgemeinde begrüßen durfte. Auch Bademeister Peter Wörle konnte sich im Alpenfreibad Scheidegg vor allem auf Familien verlassen. Wegen des Kinderbeckens sind die Besucher sogar aus Vorarlberg gekommen. 'Anfangs lief die Saison schleppend. Die Sommerferien, vor allem der August, waren dann jedoch recht gut', so Wörle. Genaue Zahlen liegen der Gemeinde derzeit noch nicht vor.'Wir haben das Klassenziel annähernd erreicht', verkündet Maik Uliczek, Betriebsleiter im Freibad Stephanshöhe in Wangen. Er zählte in der Zeit vom 29. April bis zum 12.
September insgesamt 117000 Besucher. In der Vorjahren lag der Durchschnitt zwischen 120000 und 130000. Er konnte sich vor allem auf seine Stammkunden verlassen, die Zahl der verkauften Jahreskarten ist fast gleich geblieben. Allerdings, räumt Uliczek ein, liest sich die Wangener Bilanz nur aufgrund der letzten fünf Öffnungswochen so gut: 'Hier hatten wir nochmals viel Sonne und rund 2000 Besucher pro Tag, davon sehr viele Urlauber', erklärt der Betriebsleiter. Als einziges Freibad im Landkreis Lindau kann das Aquamarin Wasserburg einen Besucheranstieg von 81000 auf 88000 vorweisen. Dafür gibt es zwei Gründe, erklärt Angela Kreitmeyr von der Gemeindeverwaltung: Das Bad war relativ lange geöffnet (vom 10. Mai bis zum 26. September) und wurde vor der diesjährigen Badesaison renoviert. Mit der vergrößerten Liegewiese, der neuen Rutsche und dem verbesserten Familien- und Kinderbereich sei das Aquamarin deutlich attraktiver geworden. Dadurch habe man viele Neugierige, vor allem Familien, aus dem Umland angezogen, erklärt Kreitmeyr. Die restlichen Westallgäuer Bäder können davon nur träumen. Sie mussten allesamt Einbußen bei den Besucherzahlen hinnehmen: Das Freibad Oberreute konnte die Marke des vergangenen 'Jahrhundertsommers' nicht halten. Statt wie im Vorjahr 22000 waren es diesmal nur rund 16000 Badegäste. In Heimenkirch wurden dieses Jahr nur 2844 einzelne Eintrittskarten (Vorjahr: 8183) verkauft. Die Zahl der Dauerkartenbesitzer (Jahres- und Dutzendkarten) sank von 192 auf 69. Stark rückläufig war auch der Zulauf zum Lindenberger Waldseebad, das nur 5176 Einzelkarten (Vorjahr: 10594) und 291 Dauerkarten (Vorjahr: 415) verkaufte. Ebenfalls rückläufig dank des schlechten Wetters sind die Besucherzahlen im Röthenbacher Freibad Renterhofen (7000) und im Moorbad Eglofs (15000). Um die Hälfte gesunken ist auch die Zahl der Schwimmer in den Lindauer Freibäder: Strandbad Eichwald (148000), Lindenhofbad (35000), Römerbad (12000) und Freizeitzentrum Oberreitnau (18000) kommen zusammen auf 213000 Besucher. Im Vorjahr waren es in Lindau stolze 400000 Badegäste gewesen.