Kempten (buc). 'Werfen oder rollen?' - Asterix-Leser werden sich an diese wichtige Frage aus der 'Tour de France' erinnern. Da ging's darum, ob beim Boule-Spielen die Kugel geworfen oder gerollt werden sollte. Diese Frage wird demnächst auch auf dem St.-Mang-Platz zu hören sein. Denn dort wird in den nächsten Tagen eine Boule-Anlage für jedermann fertig gestellt. 'Die Zusammenarbeit mit der Stadt, der Diakonie und der Kirchengemeinde hat prima geklappt', freut sich Helga Greier, die Initiatorin des Projekts. Weil die Umgestaltung des St.-Mang-Platzes ja heuer nicht mehr erfolge, andererseits aber so ein Boule-Platz mit recht einfachen Mitteln, sprich: billig angelegt werden könne, habe die Stadt Ja zu dem Plan gesagt und die Arbeiten durch Hilfeleistungen des Betriebshofes unterstützt, erklärt Baureferentin Monika Beltinger. Etwa, wenn Platten entfernt oder größere Kiesmengen herantransportiert werden mussten. Vor etwa fünf Wochen, so Helga Greier, wurde mit den Arbeiten vorm Restaurant 'Lagune' angefangen. An die 20 Freiwillige haben sich daran beteiligt, zum größten Teil waren es Besucher der Tagesstätte 'Haus Lichtblick', lobt deren Leiter Olaf Höck den Einsatz von Bernhard Kunze und seinen Helfern.
In wenigen Tagen nun soll die 18 mal fünf Meter große Anlage fertig sein, die allen Freunden der französischen Boccia-Variante kostenlos offen steht. Vorgesehen ist sie erst einmal als 'Interimslösung'. Sie steht also so lange, bis mit der Umgestaltung des Platzes begonnen wird. 'Aber die Anlage kann sehr gut in die Gestaltung integriert werden, wenn sie von den Leuten angenommen wird', sieht Kemptens Baureferentin die Chancen nicht schlecht, dann auf dem Platz weiterhin in der Mittagspause, nach der Arbeit oder nach Schulschluss die eine oder andere Kugel zu werfen (oder zu rollen!). Den Initiatoren des Projektes, erklärt Helga Greier, gehe es vor allem darum, den St.-Mang-Platz aufzuwerten - nicht nur optisch. Das werde nun hoffentlich gelingen: 'Ein wenig mediterrane Heiterkeit und Spiellust der Franzosen und Italiener sollen hier Einzug halten.' Die Kirchengemeinde und die Diakonie als Träger der Tagesstätte haben das Projekt von Anfang an unterstützt. Schließlich, weiß die Kemptenerin, werde das aggressionslose Mannschaftsspiel auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt, es integriere Gesunde und Kranke, Alte und Junge. Kurz: Der Boule-Platz könne zu einem echten Ort der Begegnung werden. Die Kosten des Projekts sind - Dank Eigenleistung und Hilfe durch die Stadt - recht moderat: 167 Euro waren für Bretter zur Abgrenzung der Bahn fällig. Vielleicht, hofft Helga Greier, komme diese Summe (oder auch Boule-Sets) ja durch Spenden wieder herein. i Wer das Projekt 'Boule-Platz' unterstützen will, kann sich unter (0831) 54059-33 an Tagesstättenleiter Olaf Höck wenden.