"Lustige Musikanten" singen bei Schloss Bullachberg an einem "traumhaft schönen Von Arno Späth Schwangau Für das rund 1000-köpfige Publikum bei der Aufzeichnung der Fernsehsendung "Lustige Musikanten" war der "blaue Zettel" auf den Biertischen das Drehbuch: Hier stand, wann die Zuschauer stehend applaudieren oder einfach sitzen bleiben, wann sie "normale Feststimmung" verkörpern oder kräftig mitklatschen sollten. Wer am Mittwoch Abend bei Schloss Bullachberg dabei war, der weiß jetzt, wie Fernsehen gemacht und für die Tourismus-Region Allgäu auf dem Bildschirm kräftig die Werbetrommel gerührt wird - wie´s besser kaum geht. Gesendet wird die beliebte Unterhaltungssendung am Donnerstag, 31. Mai, um 20.15 Uhr im ZDF. An diesem Abend wird auch das Paar aus Thüringen wieder zu Hause sein und vor dem Fernseher sitzen, das gerade in Schwangau-Horn seinen Urlaub verbringt und sich die "Lustigen Musikanten" aus nächster Nähe nicht entgehen ließ. Ebenso die sieben Ordensfrauen, die sich ein paar Tage im Virginia-Heim in Füssen erholen. Sie kennen die Stars der volkstümlichen Musik "vom Fernsehen her". Aber schon live erlebt?. "Nein, das ist jetzt das erste Mal."Eingebettet sind die Auftritte der Stars am Bullachberg in die Kulisse eines "historischen Volksfestes", in eine "Bilderbuchlandschaft" an einem "traumhaft schönen Platzerl". Das "Traumpaar der Volksmusik" kommt vor den Kameras aus dem Schwärmen nicht heraus. Marianne und Michael strahlen bei ihrer Moderation fast um die Wette, lassen das Publikum mitfühlen und auch am Glück von Stefanie Hertel teilhaben: Die beliebte Sängerin "wird im November Mama". Regisseur Pit Weyrich ließ das in diesem Moment eher kalt. Er hatte ein Problem: Plötzlich stand Schloss Neuschwanstein im gleißenden Licht der Abendsonne. "Das ist zu hell, das passt nicht." Also die Musik und die Szenerie am königlichen Pavillon noch einmal. Für die Zuschauer war´s kein Problem.
Sie erlebten die Anmoderation von Marianne und Michael und den Auftritt von Ludwig II. (Julian Torvey) und Sissi (Gabriele Schmidt) aus dem Ludwig-Musical gerne ein zweites Mal. Michael machte bei seiner "musikalischen Werbetour" nicht an den Grenzen des Allgäus Halt. Die Sendung wurde "für ganz Deutschland" gemacht. Und die Fernsehzuschauer außerhalb der weißblauen Grenzen sollen schließlich erfahren, dass "Bayern ein Land mit einem sehr großen Traditionbe-wusstsein ist. Fast in jedem Dorf gibt es einen Schützenverein É " Bei den "Lustigen Musikanten" waren die Eisenberger Böllerschützen zu Gast. Sie feuerten eine "langsame Reihe", und nun erfahren am kommenden Donnerstag die erwarteten gut fünf Millionen Fernsehzuschauer von Michael: "Mit Böllern macht man nur Krach und schießt nicht." Wegen des Krachs wurden die vier "Süddeutschen Kaltblüter" von Heinz Scherzer aus Seeg-Hitzleried ausgespannt und etwas abseits geführt. Sie zogen einen mit 56 Bierfässern beladenen Brauereiwagen. Den Lärm wollte man den Pferden nicht zumuten. Die sekundengenaue Stopp-Uhr der Fernsehmacher hatte längst die "Verlängerung" angezeigt. Die Fußball-Fans unter den Zuschauern wurden unruhig, denn zuhause lief auf dem Bildschirm bereits das Fußball-Finale der Champions League mit Bayern München. Marianne und Michael ließen aber keinen Autogramm-Wunsch offen. Sie stillten ihren Fußball-Hunger im Haus von Xaver Unsinn oberhalb des Hopfensees. Dort warteten Weißbier und eine Brotzeit. Mit dabei beim Fernseh-Fußballabend war auch Frank Fleschenberg. Er ist Präsident des "Eagles-Charity-Golf-Club München". Ihm gehören auch Marianne und Michael, Xaver Unsinn, Franz Beckenbauer und zig andere Prominente an. Sie spielen bei Golfturnieren nur für einen guten Zweck. "Fünf Millionen wurden seit der Club-Gründung vor neun Jahren schon eingespielt", erzählte Frank Fleschenberg.