Ruderatshofen (hie). - Der Gemeinderat in Ruderatshofen diskutierte eine von der Gemeinde Aitrang geforderte Kostenbeteiligung für den Unterhalt der Elbsee-Straße. Ein Anlieger hatte sich zudem über die gefährliche Verkehrssituation in der Poststraße beschwert und der Gemeinderat suchte nach Lösungsmöglichkeiten. Südlich des Weitfelds wurde die Aufstellung eines ergänzenden Bebauungsplans für ein einzelnes Baugrundstück beschlossen. Der Bürgermeister informierte ferner über ein neues Verfahren für die Festsetzung der Konzessionsabgabe. Die Gemeinde Aitrang fordert für Unterhaltsarbeiten an der Elbsee-Straße im Jahr 2005 auf Aitranger Flur eine Kostenbeteiligung der Gemeinde Ruderatshofen in Höhe von 3500 Euro. Sie argumentiert, dass überwiegend die Nachbargemeinde von der Maßnahme profitiert, da sowohl der Campingplatz, der Badeplatz als auch das Elbseerestaurant auf Ruderatshofener Flur liegen und da die Straße überwiegend von Nutzern dieser Freizeitangebote frequentiert wird. Das Landratsamt hält die Forderung für berechtigt, da über fünfzig Prozent des Verkehrsaufkommens auf der Straße durch die Einrichtungen auf Ruderatshofener Grund verursacht wird. Nicht ganz einverstanden mit dieser Sicht der Dinge waren einige Gemeinderäte von Ruderatshofen. Sie argumentierten, dass insbesondere die Aitranger Läden erheblich vom Campingbetrieb profitieren, während Ruderatshofen da leer ausgeht. Schließlich wurde vereinbart, die schriftliche Stellungnahme des Landratsamtes abzuwarten und die Angelegenheit dann nochmals zu diskutieren. Bürgermeister Johann Stich verlas einen Brief eines Ruderatshofener Pflegeheimbetreibers, in welchem sich dieser über die vor allem für Fußgänger gefährliche Verkehrssituation und über den LKW-Verkehr in der Poststraße beklagt.
Stich stellte dar, dass es Lkw-Fahrern aufgrund des vergrößerten Einmündungsbereiches von der Raiffeisen- in die Hauptstraße möglich sein müsste, mit ihren Lastwagen über diese Straßen zum Gelände der Firma Stich zu gelangen, so dass man über ein Verkehrsverbot für LKW in der Poststraße nachdenken könnte. Schnell wurden auch die wild parkenden Autos bei einer gut gehenden Arztpraxis in der Straße sowie beim Walburgsaal als gefährliche Verkehrshindernisse ins Gespräch gebracht. Man einigte sich schließlich, in einem Gespräch mit den Betroffenen nach Lösungen zu suchen. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, auf einer Teilfläche des Grundstücks Flur-Nr. 89 der Gemarkung Ruderatshofen, östlich eines Feldstadels, einen Ergänzungsbebauungsplan aufzustellen, mit dem dort ein Bauplatz geschaffen wird. Die Fläche grenzt unmittelbar südlich an das Baugebiet 'Im Weitfeld' an. Im Flächennutzungsplan ist der Bereich für Wohnbebauung vorgesehen, die Überplanung des ganzen Gebietes ist jedoch momentan wegen mangelnder Verkaufsbereitschaft nicht möglich. Die Kreisplanungsstelle im Landratsamt wurde beauftragt, einen Satzungsentwurf zu fertigen und das Verfahren durchzuführen. Die Planungskosten trägt der zukünftige Bauherr. Aus der Bürgermeisterdienstversammlung informierte Bürgermeister Stich seine Ratsmitglieder, dass mit Ende des derzeitigen Vertrages mit der LEW (Ende 2007) die Konzessionsabgabe nach neuem Recht festzusetzen ist. Danach muss eine Ausschreibung im Bundesanzeiger erfolgen. Jeder Stromanbieter kann anbieten, Strom nach Ruderatshofen zu liefern. Keinen Vorteil sehen die Ruderatshofener freilich in dem neuen Verfahren. Auf dem Land, wo es nur einen Stromanbieter gibt, gebe es auch keinen Preiswettbewerb, befürchteten sie, und somit werden die Abgaben an die Gemeinde eher sinken.