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Wenn sich ein Fisch auf die Waldlichtung verirrt

Rettenberg

Wenn sich ein Fisch auf die Waldlichtung verirrt

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    Dunkel belaubte Bäume spitzeln durch die schwarzen und grünen Vorhänge, ab und an verirrt sich ein prächtig blau geschuppter Fisch auf die Lichtung, eine Blume mit leuchtend rotem Blütenkranz hüpft geschwind zur Mutter. Instrumente werden gestimmt, es fiept und schrammelt und trommelt. Kurz vor 14 Uhr herrscht an diesem Nachmittag im "Mohrensaal" zu Kranzegg ein ziemliches Durcheinander. Eine Viertelstunde später ertönt das Kommando: "Der dunkle Wald auf die Bühne!" Die Probe zum Musical "Freude" beginnt.

    Rund 100 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 18 Jahren schauen gespannt auf Markus Speiser, der jetzt die Hände erhebt und den "Wald" zum Klingen und Schwingen bringt. Der 36-jährige selbstständige Musiklehrer und Trompeter der Blaskapelle Vorderburg ist der musikalische Leiter eines Projekts, an dem die ganze Gemeinde Rettenberg mitwirkt: das Jugendorchester der Bläserschule Rottachberg, die Kinderchöre aus Untermaiselstein und Vorderburg sowie die Kindertanzgruppe des TSV Kranzegg unter der Regie von Lothar Rehle, der sich auch um die Spielleitung des bunten Geschehens kümmert.

    "Ziemlich hochwertige Musik"

    Ebenfalls aus Kranzegg stammt der Erzähler Gebhard Waiz, aus Wagneritz kommt die Tonanlage. Lediglich das Licht liefern - gegen "ein Taschengeld" (Speiser) - die Brüder Tröbelsberger aus Immenstadt. Die Leiterinnen der Kinderchöre - Gertrud Weißenbach aus Vorderburg sowie Petra Ness und Monika Jörg aus Untermaiselstein - sind für die Kostüme und Requisiten zuständig, der Theaterverein Kranzegg half bei der Bühnengestaltung, der Mohrenwirt stellt seinen Saal gratis zur Verfügung.

    "Wenn, dann machen wir das richtig", lächelt Herbert Schwarz, Vorsitzender des Vereins der Bläserschule. Vor etwa zwei Jahren kam Markus Speiser mit dem Vorschlag zu ihm, das Musical "Freude" aufzuführen. Die Idee habe er schon lange im Kopf gehabt, sagt der Musikpädagoge, der auch die Stadtkapelle und die Jugendkapelle Immenstadt dirigiert.

    Zwar sei das Stück des Unterallgäuer Komponisten Kurt Gäble, geschrieben für Blasorchester und zwei Kinderchöre, "musikalisch ziemlich hochwertig", aber im Augenblick habe er im Jugendorchester viele gute Bläser. Und die Lieder mit ihren "gehörfälligen Melodien" könnten sich die Chorkinder gut merken: "Die haben schon fast Schlagercharakter."

    Ein weiteres Projekt im Kopf

    Ende 2008 begannen die Einzelproben von Chören und Orchester, an diesem Nachmittag stehen alle Akteure zum zweiten Mal gemeinsam auf der Bühne. "Ich denke, dass wir das gut hinbringen", ist Herbert Schwarz optimistisch. Bis zur Premiere am 13. März werden jedenfalls noch einige Proben stattfinden, und Markus Speiser wird erst nach den geplanten Aufführungen wieder tief durchatmen können. Aber er hat schon ein weiteres musikalisches Projekt im Kopf. Vielleicht in zwei, drei Jahren Er lacht: "Man hat ja dann Erfahrungen gesammelt."

    Termine: Die Aufführungen des Musicals "Freude" am Freitag, 13. März, und am Sonntag, 15. März, sind bereits ausverkauft. Zusätzlich wird das Musical nun am Samstag, 14. März, um 15 Uhr und um 20 Uhr im "Mohrensaal" in Kranzegg gezeigt. Karten gibt es im Vorverkauf im Verkehrsamt Rettenberg, in der Sennerei Untermaiselstein und in der Bäckerei Wörle in Vorderburg.

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