Von Armin Dorner |WeilerDie Klasse 6a der Hauptschule Weiler veranstaltete in dieser Woche ein Schachturnier (wir berichteten). Das Turnier war der Abschluss des Projektes "Schach statt Mathe" Angefangen hatte das Ganze mit einer Idee von Lehrer Oliver Döllinger. "Warum nicht einmal die Grenzen des normalen Unterrichts aufbrechen und etwas anderes probieren. Wir sind nicht die einzigen, die das erkannt haben." Schachweltmeister Wladimir Kramnik fordert sogar, jedes Kind sollte Schach spielen und deshalb müsste es mehr Kurse an den Schulen geben.
Hilfestellung beim Lernen
Schon eine Stunde Schach pro Woche soll beim Lernen helfen. "Manchmal erkenne ich meine Schüler nicht wieder", erzählt der Hauptschullehrer. Laut Studien ist Schach optimal geeignet, die Konzentration und räumliche Vorstellungskraft zu fördern. Denn Schach trainiert wie kein anderes Spiel die Logik, die Konzentration und die Emotionen von Kindern. Sie lernen mit Niederlagen umzugehen und für ihre Entscheidungen geradezustehen. Eine Grundschule in Trier hat das bereits erkannt und hat Schach in den wöchentlichen Unterricht in allen vier Klassen aufgenommen.
Schüler verbessern sich
Eine Untersuchung der Universität Trier bestätigt die Erfolge. Die Schüler verbesserten sich in Deutsch und Mathe und schnitten besser ab als die anderen Klassen.

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Auch die Schüler bestätigen dies in Gesprächsrunden. "Die Zeit vergeht im Flug" oder "ich konzentriere mich voll auf das Spielbrett" und " Schach spielen ist wie ein Rätsel zu lösen, man muss richtig denken", hört Döllinger immer wieder von den Schülern. Oft wird sogar der sehnlichst erwartete Pausengong einfach überhört.
"Wie man sich Schachspieler vorstellt, sehen sie ja wirklich nicht aus meine Schüler.
Aber für manche Jungs ist es häufig nicht nur ein Strategiespiel, sondern auch ein Kampfspiel, bei dem man seine Kräfte mit anderen messen kann", hat der Lehrer beobachtet. Manche Eltern, die von den Schachqualitäten des Kindes beeindruckt waren, konfrontierten ihre Kinder am Mittagstisch mit der Aussage: "Jetzt wird der am Ende vom Schuljahr auch noch zum Streber!"
Auch Mädchen, die man kaum für das Schachspiel gewinnen kann, sind mit Eifer bei der Sache sein. So haben sich auch viele Mädchen für das Schachturnier angemeldet und wollen nächstes Jahr in die geplante Schach AG kommen.
Gartenschach im Pausenhof
"Wir wollen hier an der Schule weiter kräftig säen, um irgendwann die Früchte dieser Arbeit zu tragen. Dies soll auch mit einem geplanten Gartenschach im Pausenhof gelingen," erzählt Döllinger. Gerade die Klassen in der Grundschule sollen noch stärker angesprochen werden. Denn wer einfach nur Schach spielen möchte, der ist nie zu jung oder zu alt. Weltmeister Kramnik erlernte das Schachspiel bereits im Alter von vier Jahren. "Die beste Art das Brettspiel zu lernen, ist dann ein Lehrer, der einen mit seiner Begeisterung mitreißt", ist der engagierte Lehrer überzeugt.
Auch die Zusammenarbeit mit dem Schachclub Weiler soll intensiviert werden. Nicht von ungefähr: Döllinger selbst war bis vor wenigen Jahren selbst als Vereinsspieler in Regensburg aktiv.