"Das Herz eines Adlers" heißt der Titel eines Kindermusicals, das Claudia Britzger, Elisabeth Ott und Maria Rauch mit Buben und Mädchen - alles Leser der Weichter Bücherei - einstudiert und in Szene gesetzt haben. Im vollbesetzten Dorfgemeinschaftshaus verfolgten etwa 250 Zuhörer am Sonntagnachmittag die spannend vorgetragene Geschichte im Rahmen der "Ostallgäuer Kulturexpedition".
"Willkommen hier im Hühnerstall", sangen die 25 Mitwirkenden im Alter zwischen vier und elf Jahren. Die Vorgeschichte: Ein Mann hatte einen jungen Adler gefangen und steckte ihn in den Hühnerhof. Die Geschichte drehte sich um die Frage, ob der König der Vögel, der nach Jahren der "Umerziehung" nicht mehr fliegen wollte und Körner pickte, auch tatsächlich zum Huhn geworden war. Das Märchen schrieb der aus Ghana stammende James Aggrey zu einer Zeit, als die afrikanischen Völker unter weißer Herrschaft standen und sollte Ermutigung sein, an die eigene Zukunft zu glauben.
Alle Versuche, den Adler zum Ausbreiten seiner Schwingen zu bewegen, schlugen zunächst fehl. Doch letztlich erhob er sich und kehrte nie wieder zurück, denn er hatte immer noch "das Herz eines Adlers".
Viel Applaus erhielten die jungen Künstler. Auch Bürgermeister Franz Hauck freute sich über die gelungene Aufführung und zeigte sich froh darüber, einen "Schwerpunkt in Sachen Kultur" in Weicht zu setzen. Und für Pfarrer Dr. Jacob Nangelimalil war es "echt toll gemacht". Die Kirche sei "einfach lebendig" in dieser engagierten Gemeinde. Und im schönsten akzentfreien Schwäbisch fügte er hinzu: "Des find i ghörig".
Einer dürfte sich besonders freuen: Kirchenpfleger Albert Wolgschaft. Er hat durch die Renovierung der Kirche St. Agatha Beckstetten nämlich viele Handwerkerrechnungen zu bezahlen. Die großzügig in die Hüte der jungen Darsteller geflossenen Scheine helfen ihm jetzt dabei.
Johann Seibold