Schlossberg-Konzert Klarinettentrio Schmuck mit Werken von Mozart und Tschaikowsky">

Artikel: Wenn die Königin der Nacht milde wird

16. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Schlossberg-Konzert Klarinettentrio Schmuck mit Werken von Mozart und Tschaikowsky

Von Stefan Nowicki |OberstaufenDas erste, was den Konzertbesuchern in der Oberstaufner Schlossbergklinik auffallen musste, war, dass die Besetzung des angekündigten Klarinettentrios nicht mit der übereinstimmte, die auf dem Programm stand. Aus terminlichen Gründen wurden zwei der Klarinettistinnen des Trios Schmuck von Hans-Jörg Büsching und Michael Meine vertreten. Der Kopf des Trios, Sayaka Schmuck, entschuldigte sich für diesen Umstand, versprach zugleich allerdings auch ein nicht weniger schönes Konzert.

Sie hatte nicht zu viel versprochen. Mit fünf Bearbeitungen von Ausschnitten aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper "Die Zauberflöte" beeindruckten die drei Musiker gleich von Beginn an. Die Klarinette gehörte zu den von Mozart besonders geschätzten Instrumenten.

Die Ouvertüre der Oper bestritt das Trio mit eindrucksvollem Klang in recht schwungvoller, lebendiger Weise. Auch die Arie des Tamino und das Duett zwischen Pamina und Papageno waren mit drei Klarinetten besetzt ein Ohrenschmaus. Lediglich die Rachearie der Königin der Nacht verlor durch diese Instrumentalisierung etwas an Zorn und Härte.

Die anschließend gespielten zwei slawischen Tänze von Antonín Dvoák versöhnten dann wieder, da der Klang der Klarinetten gerade in dieser volkstümlich geprägten Musik heimisch erscheint. Auch das viersätzige Divertimento Nr. 1 von Mozart, das nach der Pause erklang, zeugte sowohl von des Komponisten Vorliebe für die Klarinette, als auch vom großen Können der drei Musiker. Mit Szenen aus Peter Tschaikowskys "Nussknacker" begab sich das Trio in die Ballettmusik und zeigte, dass dieses Orchesterwerk durchaus auch in der minimalen Besetzung mit drei Instrumenten nicht an Farbigkeit verliert.

Im letzten Teil des Konzertes präsentierten sich die Klarinettisten auch bewandert in der Musik, die wohl am häufigsten mit der Klarinette in Verbindung gebracht wird: dem Jazz des frühen 20. Jahrhunderts. "Little Negro" von Claude Debussy, "Petite Fleur" von Sidney Bechet und "Take Five" von Paul Desmond verwöhnten die Zuhörer mit bekannten Melodien ebenso wie "Alexanders Ragtime Band" von Irving Berlin.