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Wenn der Komet kommt

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Wenn der Komet kommt

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    Von Sabine Metzger Bad Hindelang - Regisseurin Cornelia Beßler hat lange gesucht, bis sie dem Ensemble des 'Hindelanger Bauerntheaters' ein neues Stück für die aktuelle Spielsaison vorlegen konnte. Im Fundus des Theaters hat sie schließlich mit dem Dreiakter 'D’ Welt geht unter' ein altes Theaterstück entdeckt, das im Jahr 1952, also vor mehr als 50 Jahren, schon einmal aufgeführt worden war. Einige der Schauspieler von damals leben heute noch in Hindelang. Cornelia Beßler hat sie zur Premiere eingeladen. 'D’ Welt geht unter' ist ein heiteres und sehr temperamentvolles Stück. Es stammt von Wilhelm Jacobi und H. Werner-Holzmann. Wann der Dreiakter geschrieben und uraufgeführt wurde, ist nicht bekannt. Das Stück ist in seiner ursprünglichen Fassung für 14 Personen konzipiert, Cornelia Beßler hat den Text passend zur Größe ihres Ensembles für zehn Rollen umgeschrieben.

    Des Pfarrers List Der Gamskogelwirt Florian Gaudinger (Alfred Blanz) hat sich vor Jahren mit seinem Sohn Schorschl (Matthias Brutscher) überworfen. Grund für den Streit war Schorschls Beziehung zur flotten Postbotin Elli (Theresa Blanz). Schorschl hat daraufhin den Kontakt zu seinem Vater abgebrochen und ist nach Amerika ausgewandert. Pfarrer Gutherz (Simon Blanz) will Vater und Sohn wieder versöhnen und ersinnt deshalb eine List. Mit Hilfe eines alten Zeitungsberichts verbreitet er das Gerücht, dass ein Komet unaufhaltsam auf die Erde zusteuere und dass deshalb das Ende der Welt unmittelbar bevorstehe. Im Hinblick auf ihren nahenden Untergang trauen sich die Akteure, aus ihren alten, eingefahrenen Rollen auszubrechen und endlich die Dinge zu tun, die sie immer schon tun wollten: Kellnerin Martha (Tanja Bertele) gesteht dem Vitus (Doppelrolle: Simon Blanz) ihre Liebe, Haushälterin Emerenz (Bärbl Schmid) begibt sich in höchst eleganter Aufmachung auf die Suche nach dem Mann ihres Lebens und Hausknecht Korbi (Christian Haug) tauscht seine Arbeitskleidung gegen den Anzug seines Chefs und sagt dem Ganskogelwirt endlich so richtig die Meinung. Sogar Irenäus Fleckerl (Johannes Gschwend) nutzt die Gunst der letzten Stunde, trumpft gegen Gattin Kuni (Christina Brutscher) auf und poussiert sehr ungeniert mit Elli und Martha.

    Mut in der letzten Stunde Aber der Komet kommt nicht. Die Welt geht nicht unter und diejenigen, die in ihrer vermeintlich letzten Stunde noch so mutig waren, müssen sich wohl oder übel wieder mit ihren alten Rollen zufrieden geben. Bis auf den Gamskogelwirt, der sich schließlich doch noch mit seinem verlorenen Sohn und damit auch mit der Elli versöhnt. Seit April proben die Schauspieler für ihre neue Saison. Dabei hat Johannes Gschwend eigens für seine Rolle als Gemischtwarenhändler Irenäus Fleckerl Schwäbisch-Unterricht bei dem Hindelanger Arzt Dr. Winfried Föhl genommen. Premiere feiert das Hindelanger Bauerntheater am 28. Juni. Mit dabei sein wird auch der heute 95-jährige Leonhard Schneider, der über 70 Jahre lang hinter den Kulissen für die Maske zuständig war. Und so hat er damals auch die Schauspieler geschminkt, die bei der ersten Aufführung des Stücks 'D’Welt geht unter' in Hindelang auf der Bühne standen. i'D' Welt geht unter' ist am Mittwoch, 28. Juni, am 12. und 26. Juli, am 9.,16. und 29. August, am 13., 20 und 27. September sowie am 11. und 21. Oktober jeweils um 20 Uhr im Kurhaus Bad Hindelang zu sehen.. Karten gibt es am Montag vor dem jeweiligen Spieltermin bei Angelika Blanz, Telefon (08324) 8592, sowie an der Abendkasse

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