Zahlreiche Gruppen und Umzugswägen schlängelten sich früher beim Umzug am Faschingsdienstag durch Sonthofen. Doch die werden seit Jahren immer weniger. Ihren traurigen Höhepunkt erreichte diese Entwicklung wohl in diesem Jahr: Gerade einmal 22 Gruppen waren heuer beim "Gaudiwurm" in der Oberallgäuer Kreisstadt dabei. Und das sorgte für Unmut bei den Zuschauern.
Tausende Besucher säumten am Faschingsdienstag die Straßen der Kreisstadt, durch die sich der "Gaudiwurm" schlängelte. Doch viele waren hinterher enttäuscht. Denn von den Umzügen beispielsweise in Fischen, Oberstdorf und Immenstadt waren sie es gewohnt, dass große, geschmückte Wägen und zahlreiche Teilnehmer durch die Straßen ziehen. Nicht so in Sonthofen. Gerade einmal 22 Gruppen waren hier dabei. Die Liste der Teilnehmer hatte die Sonthofer Fasnachtszunft zuvor auf Instagram gepostet. In Fischen, Oberstdorf und auch in Immenstadt waren es deutlich mehr. In der Kreisstadt waren zum Großteil Fußgruppen unterwegs, stellenweise nur mit vier bis fünf Teilnehmern. Eine der größten Gruppen dürfte die Garde der Hillaria Sonthofen und die Garde der Veranstalter, der Sonthofer Fasnachtszunft, gewesen sein.

Auch wenn Bürgermeister Christian Wilhelm (Freie Wähler) als „Barmeister“ unterwegs war und eine mobile Waschanlage am Schluss für Schmunzeln sorgte, machte sich unter den Zuschauern gleich nach dem Umzug Unmut breit. Nachdem das letzte Fahrzeug vorbeigefahren war, hörte man Gelächter und Aussagen wie „war das alles?“, „das ist ja ein Witz!“. Auch auf Facebook gab es viele negative Kommentare. „Der Witz des Jahres“ oder „das lange Warten hat sich echt nicht gelohnt. Das einzig Schöne an dem Umzug war das tolles Wetter“ ist dort zu lesen.
Immer weniger Teilnehmer
Warum in diesem Jahr so wenig Wägen und Gruppen in Sonthofen dabei waren, ist nicht klar. Neben Sonthofen fanden am gleichen Tag auch in Obermaiselstein, Niedersonthofen und Wertach Umzüge statt. Ob es daran lag? In den Jahren zuvor hatte die Teilnehmerzahl jedenfalls auch schon stetig abgenommen. „Wir fahren einfach da, wo am meisten los ist, und das ist nun mal nicht in Sonthofen. Die Stimmung ist einfach nicht mehr das, was es einmal war“, so ein Teilnehmer, der mit seinem Team lieber in Obermaiselstein dabei war.

25.500 Zuschauer
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Unmut und Enttäuschung
Wie der Veranstalter, die Sonthofer Fasnachtszunft, auf den Unmut und die Enttäuschung der Sonthofer Bürger und deren Besucher reagieren wird, ist unklar. Die Hoffnung bleibt, dass Lehren daraus gezogen werden. Der Gaudiwurm in Sonthofen dürfte in diesem Jahr jedenfalls viele Fans verloren haben.