Füssen | Von Klaus Bielenberg: Wenig Flair und farblos

31. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

"Sissi" enttäuscht im Festspielhaus Füssen

Wohl viele der insgesamt rund 1000 Zuschauer waren enttäuscht über die beiden Theateraufführungen um das Leben der Kaiserin Sissi im Festspielhaus Füssen.Die wenig einfallreiche Inszenierung von Frank Sitter ließ den acht Protagonisten kaum Raum zur Entfaltung. Die Szenen reihten sich ohne fließende Übergänge statisch aneinander. Streckenweise langatmig spielte sich das Geschehen von der beginnenden romantischen Liebesbeziehung in Bad Ischl bis zur Königskrönung in Ungarn ab.

Lächerliche Hochzeitsszene

Lächerlich war die Hochzeitsszene mit den Plattitüden des Kardinals Weronn. Der Zwiespalt zwischen der freiheitsliebenden Sissi (Svenia Klein) und der Erzherzogin Sophie (Ingeborg Brings) wirkte allerdings überzeugend.

Marcel Höfs als Kaiser Franz Josef gelang es hingegen nur in Ansätzen, den Spagat zwischen den Forderungen des höfischen Zeremoniells und den Pflichten des Ehemannes zu verdeutlichen.

Farblos blieb König Ludwig II. (Andreas Gräbe) bei den Begegnungen mit Sissi. Wenig Flair vermittelten mit Ausnahme des Thronsaals die Bühnenbilder, die historischen Kostüme hingegen gefielen. Mit artigem Beifall wurde das Ensemble verabschiedet.