Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Wenig Chancen für Umgehung

Altusried

Wenig Chancen für Umgehung

    • |
    • |

    Eine Umfahrung für Altusried ist in absehbarer Zeit nicht realisierbar. Dies bekräftigte Bürgermeister Heribert Kammel in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Keine von mehreren denkbaren Varianten sei durchsetzbar, weder rechtlich noch finanziell. In einer lebhaften Diskussion mit dem Publikum wurde die Notwendigkeit einer Verkehrsentlastung innerorts betont. Aber es meldeten sich auch Anlieger zu Wort, die sich mit Nachdruck gegen den Ausbau der Alpenblickstraße zu einer Umgehung aussprachen.

    Bürgermeister Heribert Kammel spielte bei seinen "Betrachtungen" zu einer Ortsumfahrung die Varianten, die im Gespräch waren, durch:

    l Laut Flächennutzungsplan 2001 (in der Grafik violett): Kosten für Neubau und Verbreiterung der Alpenblickstraße 4,6 Millionen Euro, kein Zuschuss, weil dafür der überörtliche Verkehr etwa doppelt so hoch sein müsste als im Verkehrsgutachten von 2008 nachgewiesen wurde. Problembereiche sieht der Rathauschef unter anderem in bis zu 15 Prozent Geländeneigung und Geschwindigkeitsbegrenzung wegen Bebauung. Diese Variante liegt der Staatsregierung zur Aufnahme in die Dringlichkeitsliste 2011 vor.

    l Trasse für großräumige Umgehung im Osten (blau und violett): Baukosten und Verbreiterung Alpenblickstraße rund drei Millionen Euro. Problembereiche: kein staatlicher Zuschuss, 50 Prozent der Fläche im Landschaftsschutzgebiet.

    l Vollständiges Einbeziehen der Alpenblickstraße (orange): Neubau und Verbreiterung: 2,6 bis 3,4 Millionen Euro. Problembereiche: Lärmbelästigung, Neigung von acht bis neun Prozent, Grundbesitz nötig, aber keine Verkaufsbereitschaft im westlichen Bereich.

    l Laut Flächennutzungsplan 1978 und Alpenblickstraße (grau): Wegen der baulichen Entwicklung wurde die Hauptentlastungsstraße in der Mitte nach Norden verschoben. Westseitig durch Siedlung im Bereich Rothensteinstraße überholt.

    l Bau der Alpenblickstraße wurde bereits staatlich gefördert, für eine parallel geführte Trasse gebe es keine Fördermittel mehr. Grundstückserwerb war nur mit erheblichen Zugeständnissen möglich.

    "Ernüchternd" fanden Hans-Jörg Dorn und Heribert Hartmann diese Betrachtungen: "Das können wir uns nicht leisten", meinte Hartmann. Dorn verwies darauf, dass laut Verkehrsgutachten 80 Prozent des Verkehrs innerorts Ziel- und Quellverkehr sei und aus einem Umkreis von 50 Kilometern komme, also keine Mautflüchtlinge seien. Dass die Alpenblickstraße als Umfahrung nicht mehr tauge, bekräftigten mehrere Gemeinderäte.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden