Rieden/Zellerberg | oll | Noch in dieser Woche kommt der neue Projektleiter der Deutschen Bahn AG nach Rieden. Er ist für die Gleiserneuerung zwischen Buchloe und Kaufbeuren zuständig. Im Gespräch mit Bürgermeister Ludwig Landwehr sollen Grundstücks-Angelegenheiten und Zuständigkeiten geklärt werden. Wie berichtet hatte die Untere Naturschutzbehörde der Bahn im Rahmen der Gleiserneuerung strenge Auflagen gemacht, um Tiere wie die Zauneidechse und den Kammmolch im Umfeld der Gleisanlagen zu schützen.
Wie Landwehr kürzlich erklärt hatte, steht das Unternehmen unter Zeitdruck. Denn sollten die Auflagen der Naturschützer bis Ende Februar 2009 nicht erfüllt sein, würde sich die Gleiserneuerung um ein weiteres Jahr hinauszögern. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung ließ sich Landwehr per Beschluss eine Verhandlungsposition bestätigen, mit der er dem Vertreter der Bahn gegenübertreten will. Es geht dabei um zwei östlich der Abzweigung Beckstetten-Ketterschwang gelegene Grundstücke, die der Gemeinde gehören: Zum einen die teilweise aufgefüllte Gemeindekiesgrube, die knapp 15000 Quadratmeter groß ist und als Ausgleichsfläche teilweise aufgeforstet werden soll. Ferner will man darauf ein Amphibienbecken anlegen.
Die zweite Fläche ist ein weiter östlich davon gelegenes Waldstück, das von einer Straße aus Richtung Untergermaringen durchschnitten wird. Auf dem jenseits der Straße liegenden, gut 4000 Meter großen Teilstück soll ein Sickerbecken entstehen. Dorthin soll das Oberflächenwasser des Gleisabschnitts, der innerhalb der Wasserschutz-Zone III liegt, abgeleitet werden. Der Gemeinderat beschloss bei der Sitzung, nur die Teile der Flächen an die Bahn zu veräußern, die für den Bau benötigt werden - um die Abholzung, Aufforstung und Geländepflege der Bahn zu übertragen.
Neue Straßenlaternen
Weiteres Thema war ein Angebot der Lechwerke (LEW), turnusgemäß die Lampen der Straßenbeleuchtung auszuwechseln und dadurch Energie einzusparen. Laut Landwehr sind 78 der 122 Straßenlampen innerhalb der Gemeinde zur Umrüstung auf Energiesparleuchten geeignet. Für rund 2032 Euro jährlich (vier Jahre lang) werden alle Leuchtmittel-Ausfälle von der LEW repariert. Für weitere 235 Euro pro Jahr bietet der Stromversorger eine Nassreinigung der Leuchten an. Einstimmig billigte der Gemeinderat das Angebot.

Aus dem 12. Jahrhundert
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Energieausweis abgelehnt
Laut Bürgermeister Landwehr wird in der sogenannten Bundes-Energieeinspar-Verordnung von den Kommunen ein kleiner, verbrauchsorientierter und ein großer, bedarfsorientierter Energieausweis für öffentliche Gebäude gefordert, die nicht für Wohnzwecke genutzt werden. Dem Vernehmen nach kommen in Rieden nur die Mehrzweckhalle, die leere Schule und der Kindergarten infrage. Da die Turnhalle ohnehin einer Sanierung in puncto Wärmedämmung bedarf und der neue Kindergarten den Standard eines Niedrigenergie-Hauses erhalten soll, nahm das Gremium von dem Angebot Abstand.