Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Weiler sucht den Kontakt zur Wirtschaft

Allgäu

Weiler sucht den Kontakt zur Wirtschaft

    • |
    • |

    Wirtschaftsgespräche werden wieder belebt - Mit Wirtschaftsjunioren Von Peter Mittermeier Weiler im Allgä. Die Gemeinde Weiler-Simmerberg sucht den Austausch mit der heimischen Wirtschaft. Gemeinsam mit den Wirtschaftsjunioren werden die 'Weilerer Wirtschaftsgespräche' wieder belebt. 'Wir wünschen uns einen intensiven Kontakt', sagte Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph bei einem ersten Treffen im Kolpinghaus. Werner Rädler von den Wirtschaftsjunioren bedauerte, dass dazu nicht mehr als zehn Unternehmer kamen. Die Weilerer Wirtschaftsgespräche waren vor mehr als zwei Jahrzehnten ins Leben gerufen worden. Sie dienten dem Austausch der Unternehmen untereinander, aber auch mit der Gemeinde. Vor einigen Jahren schliefen sie ein. Jetzt will sie Bürgermeister Rudolph zusammen mit den Wirtschaftsjunioren wieder beleben. Zweimal im Jahr werden die Gespräche künftig stattfinden, jeweils bei einem anderen Unternehmen. Im Hintergrund spielt auch der Willen der Gemeinde eine Rolle, zusammen mit den Unternehmern ein Wirtschaftsleitbild zu entwickeln. Darin sollen die Vorstellungen, wie sich die Wirtschaft in der Marktgemeinde entwickeln soll, festgeschrieben werden. Ziel aus Sicht des Bürgermeisters ist es vor allem, Arbeitsplätze bei bestehenden Unternehmen zu sichern, und diesen Firmen Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. Dahinter rangieren Neuansiedlungen. An große Firmen ist dabei nicht gedacht. Die siedeln sich heute ohnehin entlang der Autobahnen an. Rudolph denkt eher an 'kleine Firmen' aus 'Innovationsbranchen'.

    Dazu dienen soll ein Netzwerk zwischen 'Fachhochschulen, Politik und Unternehmen', das der Weilerer Bürgermeister mit Partnern im Westallgäu knüpfen will. Bedarf ist da, wie Anton Zinth feststellte. Vor 25 Jahren habe eine Gründungswelle Weiler 'unglaublich nach vorne gebracht', bemerkte der Chef der Postbrauerei mit Blick auf Firmen wie Rawe und Silikon-Technik. In den vergangenen 15 Jahren habe sich dann in Sachen Gründung oder Ansiedlung nicht mehr viel getan. Trotzdem geht die Zahl der Arbeitsplätze leicht nach oben. Rund 2000 gibt es in der Marktgemeinde, verteilt auf kleine und mittlereile Unternehmen verschiedenster Branchen. Werner Rädler sprach deshalb von einer 'vergleichsweise komfortablen Lage', die aber durchaus bedroht ist. 'Der Strukturwandel kommt und er wird auch vor Weiler nicht Halt machen.' Grund genug für die Gemeinde sich Gedanken über Wirtschaftsförderung zu machen und dabei über die Grenze zu schauen, genauer nach Dornbirn. Magister Marco Fehr zeigte, was dort die Firma BCA - in Einklang mit der kommunalen Politik - in den vergangenen sechs Jahren getan hat. Mit 45000 Einwohnern ist Dornbirn die größte Stadt im Ländle und mit 23500 Arbeitsplätzen gleichzeitig das industrielle Zentrum. BCA leitet für die Stadt eine Standort- und Gründungsgesellschaft. Alles was mit Firmengründungen und Ansiedlung zu tun hat, läuft darüber. Existenzgründer erhalten einen Rund-um-Service, von der Marketing- und Budgetplanung, über die Klärung von Fördermöglichkeiten und Gesprächen mit Anwälten bis hin zur Suche nach der passenden Immobilie. Betreut werden auch die 2600 bestehenden Unternehmen. 1100 Beratungen hat das Unternehmen in den sechs Jahren gezählt. 770 neue Arbeitsplätze seien geschaffen, 500 bestehende langfristig gesichert worden, so Fehr. Zahlen, die im Westallgäu wohl nicht zu erreichen sind. Weiler würde es deshalb genügen, 'ein klein wenig in die Fußstapfen Dornbirns' treten zu können, so Rudolph.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden