Von Markus Brändle, Lautrach - Wie wird die Gemeinde Lautrach künftig mit Wasser versorgt? Antwort auf diese Frage bringt wahrscheinlich die Versammlung des Wasserbeschaffungsverbandes (WBV) Lautrach am Donnerstag Abend. Nach Lage der Dinge stehen die Verbandsmitglieder vor drei Möglichkeiten: Weiterführung der eigenen Quellsanierung, Anschluss an die Woringer Gruppe oder Anschluss an die Wasserversorgung Aichstetten. Für kräftig Zündstoff vor dieser Versammlung ist gesorgt, war doch die letzte Zusammenkunft des Wasserbeschaffungsverbandes völlig aus dem Ruder gelaufen: Lautrachs Bürgermeister Arthur Dorn hatte 'Unzulänglichkeiten' des früheren Vorstandes aufgelistet, der Verband stand kurz vor der Auflösung, ehe sich zu später Stunde mit Rudolf Beck ein neuer Vorsitzender bereit fand, die schwierig gewordenen Geschäfte zu übernehmen. Leicht ungehalten reagierte Beck gestern, als er von der Memminger Zeitung auf die bevorstehende Versammlung angesprochen wurde. 'Nichts für die Öffentlichkeit' sei dieses Treffen, es handle sich um eine 'interne Verbandsangelegenheit'. Beck bestätigt zwar, dass mit seiner Amtsübernahme 'ein schlimmer Heckmeck' verbunden gewesen sei; er will sich aber nicht näher zu den anstehenden Problemen äußern.
Eine Schwierigkeit für Lautrach besteht darin, dass man wegen der Verunreinigung der beiden eigenen Brunnen durch koliforme Keime seit November 2003 das Wasser über eine oberflächennahe Notleitung von Illerbeuren über die Woringer Gruppe beziehen muss. Auf MZ-Nachfrage bestätigt Bürgermeister Dorn, dass der neue WBV-Vorsitzende Beck 'ein schweres Erbe' übernommen habe. Jahrelang nämlich, so die Auskunft von Ingrid Friedrich vom Wasserrechts-Referat beim Landratsamt Unterallgäu, habe der Verband keine Sitzung einberufen, schlicht 'manches nicht nach der Satzung abgewickelt'. Jetzt sei es wichtig, dass man in Lautrach 'eine zukunftsträchtige Wasserversorgung' hinbekomme. Ob es zu einer Sanierung der eigenen Brunnen, zu einem Anschluss an die Woringer Gruppe oder nach Aichstetten kommt, müsse die Versammlung entscheiden. Sollte es am Donnerstag im 'Rössle' in Lautrach zu einer Auflösung des Verbandes kommen, wäre die Gemeinde gefordert. Sie müsste dann die Wasserversorgung übernehmen.