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Wasserenthärtung: Jetzt sollen die Bürger befragt werden

Buchloe

Wasserenthärtung: Jetzt sollen die Bürger befragt werden

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    Mit einen Fragebogen zu ihrer Meinung über eine zentrale Wasserenthärtungsanlage befragen, will die Stadt Buchloe in naher Zukunft ihre Bürger. Dies beschloss der Werkausschuss bei seiner jüngsten Sitzung. Wie bereits berichtet, überlegt die Stadt, dieses Projekt gemeinsam mit dem Bau des neuen Wasserspeichers umzusetzen.

    Im Rahmen der Befragung soll auch erhoben werden, wie viele Haushalte in Buchloe mit einer dezentralen Wasserenthärtungsanlage ausgestattet sind.

    Sechs bis sieben Tonnen Salz, erklärte Bürgermeister Josef Schweinberger, "jage" seines Wissens nach eine dieser privaten Anlagen eines Buchloer Wohnhauses mit 120 Bewohnern jährlich in das Wasser der Stadt. "Und irgendwo landet das dann in unserer Natur. Das kann nicht sein." Wesentlich Umwelt schonender sei hingegen eine zentrale Wasserenthärtungsanlage, erklärte Dr. Frank Urban von der Krefelder Firma H2U (siehe Info-Kasten). Sie mindere den Eintrag von Kupfer in die Umwelt, ermögliche eine effizientere Energienutzung bei der Wassererwärmung und eine Einsparung an Reinigungsmitteln. Des Weiteren profitiere der Nutzer am zusätzlichen Komfort durch das Ausbleiben der gängigen Unannehmlichkeiten mit stark kalkhaltigem Leitungswasser.

    Trotz steigender Wasserkosten könne ein Vier-Personen-Haushalt am Ende so mit einer Kostenersparnis von bis zu 100 Euro rechnen.

    Im Folgenden stellte Urban den Ausschussmitgliedern die gängigsten Verfahrenstechniken zur Wasserenthärtung vor. Diese entfernen Kalzium und Magnesium aus dem Trinkwasser. Beide Minerale sind für den menschlichen Körper wichtig. "Da die Aufnahme über das Trinkwasser jedoch sehr gering ist, ist eine Entfernung unbedenklich", gab Urban zu verstehen.

    Für einen Erhalt des "natürlichen Charakters" des Trinkwassers sprach sich auch Dr. Stefan Herb vom Bayerischen Landesamt für Umwelt aus, der dem Ausschuss beratend zur Seite stand: "Grundsätzlich sollte gelten: So wenig Technik wie möglich, so viel wie nötig."

    Erhebliche Einwände gegen die Anlage äußerte hingegen Helmut Jambor (SPD). Das Wasser in Buchloe sei bekanntlich gut. Eine Notwendigkeit, dieses zu behandeln sehe er daher nicht. Für eine Erhebung sprach sich daher auch Herbert Barthelmes aus. Nur so könne in Erfahrung gebracht werden, wie viele private Anlagen im Stadtgebiet vorhanden sind und "wie die Bürger zu diesem Thema generell stehen".

    Dem stimmte auch Schweinberger zu. "Was wir momentan brauchen sind sichere Informationen über die Technik und darüber, was die Bürger wollen." Wenn dieser Schritt vollzogen sei, könne man weiter überlegen und auch die Kosten einer Enthärtungsanlage "sauber abwägen".

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