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Wasser wird in Kempten bald teurer und weicher

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Wasser wird in Kempten bald teurer und weicher

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    Kempten (pa). - Die gute Nachricht zuerst: Künftig werden noch mehr Kemptener als bisher in den Genuss des 'weichen' Fernwassers aus dem Oberallgäu kommen. Mit der Folge, dass man beispielsweise weniger Waschmittel braucht, die Kaffeemaschine nicht so schnell verkalkt und der Tee besser schmeckt. Die weniger erfreuliche Neuigkeit ist allerdings, dass Anfang nächsten Jahres das Trinkwasser teurer wird. Zuständig für die Wasserversorgung der Stadt ist das Kemptener Kommunalunternehmen (KKU). Er werde, wenn am 11. Dezember der Aufsichtsrat tagt, eine 'maßvolle Erhöhung' der seit drei Jahren unveränderten Gebühren vorschlagen, so KKU-Vorstand Thomas Siedersberger. Das werde sich zwischen sechs und zehn Cent bewegen. Für einen Vier-Personen-Haushalt bedeute das Mehrkosten von rund 15 Euro im Jahr. Trotzdem, versichert Siedersberger, sei das Wasser in Kempten dann immer noch billiger als in fast allen vergleichbaren Städten Bayerns. Derzeit kostet ein Kubikmeter Wasser in Kempten (einschließlich Grundgebühr und Umsatzsteuer) 93 Cent. Die Memminger müssen dafür 1,09 Euro, die Kaufbeurer 1,10 Euro und die Lindauer 1,44 Euro bezahlen. Billiger als in Kempten ist das Wasser nur in Rosenheim (88 Cent), bayerischer 'Spitzenreiter' ist Aschaffenburg mit 2,14 Euro. Im Bundesdurchschnitt kostet das Wasser 1,71 Euro. Hauptgrund dafür, dass jetzt in Kempten der Preis steigt, sind Investitionen von insgesamt rund neun Millionen Euro, verteilt über fünf Jahre. Was wiederum, so KKU-Abteilungsleiter Andreas Gnoth, mit einer 'grundlegenden Neugestaltung der Kemptener Wasserversorgung' zusammenhängt. Bis zum Jahr 2000 kam das Kemptener Trinkwasser, rund 4,6 Millionen Kubikmeter jährlich, je zur Hälfte per Fernleitung aus dem Oberallgäu sowie aus vier eigenen Gewinnungsanlagen. Davon bleiben aber künftig nur noch zwei Quellen (Leubas und Fleschützen) in Betrieb, während Burgratz bereits vor zwei Jahren abgeschaltet wurde und Betzigau demnächst 'vom Netz geht'. Was jedoch, so Gnoth, nichts mit mangelnder Wasserqualität zu tun hat. Vielmehr sei es in den beiden Fällen nicht möglich, die verschärften gesetzlichen Bestimmungen für die Ausweisung der Schutzzonen umzusetzen.

    Mehr Druck auf der Leitung Weniger Eigenwasser bedeutet mehr Fernwasser, wofür wiederum neue Transportleitungen verlegt werden müssen. Außerdem wird in Lenzfried ein neuer, 5000 Kubikmeter fassender Hochbehälter gebaut. Von dort wird das Wasser in die 6,5 Kilometer lange Ringleitung eingespeist, die rund um die Innenstadt verläuft. Das alles kostet zwar viel Geld, bringt aber auch Vorteile mit sich. Beispielsweise wird künftig, so Gnoth, in großen Teilen des Stadtgebietes ein höherer und stabilerer Druck auf den Leitungen sein. Außerdem ist das Fernwasser (Härtegrad 11) deutlich weicher als das Eigenwasser (Härtegrad 20). Was neben den genannten Vorteilen auch weniger 'Verkalkungen' bedeutet.

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