Vorpremiere: Was weg is, is weg-Schauspieler zu Besuch im Cineplex Memmingen

20. März 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
hermann ernst

Wenig Interesse bei den Kinobesuchern

Die bayerische Komödie 'Was weg is, is weg' hat mit einem Besuch der drei Hauptdarsteller Vorpremiere im Memminger Cineplex-Kino gefeiert. Doch Mathias Kellner (27) und die Brüder Florian (28) und Maximilian (33) Brückner mussten auf viele leere Sitzplätze blicken: Während zur gleichen Zeit Kassenschlager wie 'Ghost Rider: Spirit of Vengeance' oder 'Das gibt Ärger' die Säle füllten, verirrten sich zur Preview ganze zehn Besucher. Ex-Tatort-Kommissar Maximilian Brückner nahm es mit Humor: 'Wir sind ja schon froh, dass wir hier unten weniger sind, als ihr', scherzte er über das beschauliche Publikum. Die drei Schauspieler sind derzeit auf Bayerntour, um ihren neuen Streifen bekannt zu machen. Der Film handelt von drei Brüdern, die auf einem niederbayerischen Bauernhof aufgewachsen sind und sich nach einem schweren Schicksalsschlag schon lange nicht mehr gesehen haben. Mitte der Achtziger Jahre nun haben sich alle in vollkommen verschiedene Richtungen entwickelt.

Lukas (Florian Brückner) ist Ökoaktivist, Paul (Mathias Kellner) ist völlig in sich versunken und wirkt wie ein erwachsenes Baby und Hans (Maximilian Brückner) schlägt sich als Versicherungsmakler durchs Leben. Auch der Allgäuer Spaßvogel Maxi Schafroth hat eine kleine Gastrolle in dem Film.

Besonders Maximilian Brückner ist in der Rolle des Hans kaum wiederzuerkennen: Achtziger-Mähne, dünner Oberlippenbart und ein schrill-gelbes Jackett tun ihre Wirkung. 'Mir hat das viel Spaß gemacht, das war ein bisschen wie Fasching für mich', kommentierte er in Memmingen.

Auch die anderen angereisten Schauspieler scheinen alle der verhaltenen Resonanz zum Trotz noch immer Freude an dem Film zu haben. Mathias Kellner, der das Riesen-Baby Paul verkörperte, sagte: 'Ich hatte zwar eine schwierige Rolle, dafür war’s aber eine Riesen-Gaudi.' Zumal dieser Film ja seine Schauspiel-Premiere darstellt. Wenn es sich einrichten lässt, so der eigentliche Musiker Kellner, möchte er auf jeden Fall wieder vor der Kamera stehen. Auch der zweite Brückner-Bruder Florian verbindet viel Positives mit dem Dreh.

'Gewissermaßen war das ja wie bei uns daheim', sagte er, der zu Hause mit Eltern und Geschwistern einen Bauernhof renoviert.

Enttäuscht zurückgefahren

Als das Publikum schließlich mit Fragen an der Reihe war, kam nur ein einziger Wunsch auf: Kellner, der im Film als Paul seine herzerweichende Eigenkomposition 'The Awakening' zum Besten gegeben hatte, solle doch etwas singen. Das tat er auch, und zwar genau denselben Song. Für einen Moment füllte er den fast leeren Kinosaal mit seiner grandiosen Stimme. Und das war es dann auch schon.

Ein unterschriebenes Plakat für jeden, ein freundlich-bayerisches 'Pfiat’s eich' – und die drei sichtlich enttäuschten Darsteller waren wieder auf dem Weg in ihre niederbayerische Heimat.